Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
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Frühe Begegnung mit Fremdsprachen<br />
Ebenso wie der Einbezug der kindlichen Herkunftssprachen kann die frühe Begegnung<br />
mit Fremdsprachen (z. B. in Form von Spielen, Liedern oder zweisprachigen<br />
Bilderbüchern) <strong>ein</strong>e Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit Sprache, die Herausbildung von<br />
Sprachbewussts<strong>ein</strong>, aber auch interkulturelles Lernen fördern. Die Begegnung mit<br />
Fremdsprachen kann beispielsweise zum Nachdenken über das unterschiedliche<br />
Prestige der verschiedenen Sprachen anregen.<br />
Lernergebnisse / Kompetenzen<br />
Je nach Schwerpunktsetzung bzw. nach Auswahl der <strong>ein</strong>zelnen Bildungsinhalte<br />
ergeben sich verschiedene anzustrebende Kompetenzprofile. Die folgende Auflistung<br />
versteht sich als Konglomerat möglicher Ergebnisse. <strong>Studieren</strong>de der<br />
<strong>Frühpädagogik</strong><br />
:: kennen den zentralen Wert von Sprache und Literacy <strong>für</strong> die Ausbildung von Identität<br />
und Persönlichkeit und begreifen die Unterstützung sprachlicher Bildung als<br />
zentrales Element ihrer pädagogischen Tätigkeit.<br />
:: sind selbst sprachbewusst.<br />
:: sind sich in <strong>ein</strong>em sozialkonstruktivistischen Sinne ihrer Rolle <strong>für</strong> den sprachlichen<br />
Bildungsprozess der Kinder bewusst und reflektieren ihr eigenes<br />
Sprachverhalten.<br />
:: sind sich der bereichsspezifischen Gender-Aspekte bewusst.<br />
:: besitzen Grundkenntnisse über die Funktion von Sprache in Kommunikation und<br />
Interaktion.<br />
:: können Interaktionen entwicklungsangemessen gestalten.<br />
:: besitzen Grundkenntnisse über die Systematik bzw. Struktur der deutschen Sprache<br />
(Semantik, Phonetik/Phonologie, Morphologie, Syntax, Pragmatik).<br />
:: können sprachliche Strukturen analysieren und beschreiben.<br />
:: kennen unterschiedliche Ersch<strong>ein</strong>ungsformen von Sprache (Register, Varietäten,<br />
Soziolekte, alternative Sprachsysteme, Oralität vs. Literalität, Metaphorik etc.).<br />
:: besitzen Grundkenntnisse <strong>ein</strong>er weiteren Sprache (möglichst <strong>ein</strong>e verbreitete Herkunfts-/Migrantensprache)<br />
und sind in der Lage, diese kontrastiv zum Deutschen<br />
zu betrachten.<br />
:: kennen Grundlagen des Erstspracherwerbs und des ungesteuerten sowie gesteuerten<br />
Zweitspracherwerbs.<br />
:: besitzen Grundkenntnisse von Aspekten der Erst-, Zweit- und Fremdsprachendidaktik<br />
und -methodik, bezogen auf die Zielsprache Deutsch.<br />
:: sind sensibel <strong>für</strong> kindliche Spracherwerbsprozesse und besitzen <strong>ein</strong> Grundlagenwissen<br />
zu Sprachentwicklungsverzögerungen, Sprach- und Sprechstörungen sowie<br />
Möglichkeiten der Diagnostik und Förderung.<br />
:: können auch in unstrukturierten Situationen den kindlichen Sprachgebrauch beobachten,<br />
analysieren und <strong>ein</strong>ordnen.<br />
:: können Diagnoseraster und Screenings sowie Materialien zur Sprachförderung<br />
kritisch bewerten und verwenden.<br />
:: können sprachlernsensible Situationen im Rahmen von Projektvorhaben mit Kindern<br />
gestalten.<br />
:: kennen Ansätze sprachstrukturierender Settings und können Maßnahmen <strong>ein</strong>er<br />
strukturierenden Sprachförderung konzipieren und durchführen.<br />
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Die frühe Begegnung mit<br />
Fremdsprachen, z.B. mit<br />
der Herkunftssprache<br />
anderer Kinder, fördert<br />
interkulturelles Lernen.