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Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen

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nachhaltigen Entwicklungssprung und schlimmstenfalls zu <strong>ein</strong>em kaum aufhol-<br />

baren Rückschritt. Übergänge sind gesellschaftlich, institutionell und juristisch<br />

vorstrukturiert. Zugleich sind sie emotional aufgeladen, zeigen <strong>ein</strong>en Statuswechsel<br />

an und stellen an das Kind, die Familie und das Einrichtungspersonal geballte<br />

Anforderungen.<br />

Übergänge lassen sich von verschiedenen theoretischen Standpunkten aus modellieren,<br />

z. B. soziologisch im Konzept der Übergangsriten oder sozialpsychologisch<br />

als gesellschaftliche Selektionssituation, entwicklungspsychologisch im Konzept<br />

der Entwicklungskrisen oder der Entwicklungsaufgaben oder unter dem Blickwinkel<br />

<strong>ein</strong>es Wandels des begrifflich-kognitiven Weltverständnisses (conceptual<br />

change) als Bildungsübergang. Ökosystemisch betrachtet tangieren Übergänge verschiedene<br />

Systemebenen. Vor diesem Hintergrund werden sie als kritisches Lebensereignis<br />

interpretiert oder im Modell der Transition als ko-konstruktiver Prozess.<br />

Die Bewältigung von Übergängen erschließt sich risiko- und ressourcenorientiert<br />

aus der Perspektive der Resilienzforschung oder fähigkeitsorientiert als Lernprozess<br />

zur Entwicklung von Übergangskompetenz. Neben den theoriebasierten Modellierungen<br />

des Phänomens Übergang zeigen empirische Studien, wie Kinder und<br />

Erwachsene Übergänge in ihrer sozialen Wirklichkeit bewältigen und ihre Übergangskompetenzen<br />

<strong>für</strong> künftige Situationen nutzen.<br />

Qualifikationsziele<br />

:: Die Absolventinnen können die Bedeutung von Übergängen der Kinder <strong>für</strong> deren<br />

Entwicklung zwischen dem ersten Lebensjahr und dem Grundschulalter angemessen<br />

<strong>ein</strong>schätzen.<br />

:: Sie können die unterschiedlichen Bewältigungsformen von Kindern (und deren Eltern)<br />

in Übergangssituationen erkennen und verstehen.<br />

:: Sie können Übergangssituationen an den üblichen Übergängen im frühkindlichen<br />

Bereich bis zur Grundschule begründet und methodisch gestalten.<br />

:: Sie sind in der Lage, <strong>ein</strong> Eingewöhnungskonzept mit Eltern und dabei auch Lösungen<br />

<strong>für</strong> kritische Situationen zu entwickeln.<br />

:: Sie kennen Beobachtungs- und Analyseverfahren am Übergang zur Schule. Sie wissen<br />

um die Grenzen ihrer Kenntnisse und wo sie sich in besonderen Fällen Hilfe holen<br />

können.<br />

:: Sie sind in der Lage, auf abgebende und aufnehmende Einrichtungen (<strong>ein</strong>schließlich<br />

der Familie) angemessen zuzugehen und <strong>ein</strong> dialogisches Konzept<br />

zur Entwicklung <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>samen Gestaltung von Übergangssituationen zu<br />

unterbreiten.<br />

:: Sie kennen die Probleme der Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule<br />

und haben Vorstellungen entwickelt, wie diese überwunden werden können.<br />

Bildungsinhalte<br />

:: Im Kontext von Übergangssituationen gebrauchte Grundbegriffe wie Gatekeeping,<br />

Statussymbolisierung, Kritisches Lebensereignis, Transition, Institution, Flexible<br />

Schul<strong>ein</strong>gangsphase u. a.<br />

161<br />

Übergänge sind kritische<br />

Lebensereignisse und<br />

müssen risiko-, ressourcen-<br />

und fähigkeitsorientiert<br />

bewältigt werden.

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