11.05.2013 Aufrufe

Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen

Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen

Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Fallarbeit ist sowohl als Forschungsmethode (z. B. in der Biografieforschung oder<br />

der Ethnografie) als auch als Lehr- und Lernmethode etabliert, um die Handlungsund<br />

Entscheidungskompetenz von Akteuren zu erweitern. Die Fallarbeit hat große<br />

Bedeutung <strong>für</strong> die Lernmotivation: Lebens- und berufsbedeutsame Probleme und Fragen<br />

fordern die Lernenden heraus. Besondere Lernwirksamkeit können Fallstudien<br />

dann entfalten, wenn sie konsequent an den Unterrichtsprinzipien Exemplarität (der<br />

Fall repräsentiert exemplarisch <strong>ein</strong>en praxis- und berufsbedeutsamen Ausschnitt der<br />

Wirklichkeit), Anschaulichkeit (der Fall wird möglichst umfassend und ganzheitlich<br />

dargestellt) und Handlungsorientierung (die Lernenden setzen sich eigenständig und<br />

ganzheitlich, kognitiv und emotional mit <strong>ein</strong>em Fall aus<strong>ein</strong>ander und entwickeln konkrete<br />

Handlungsstrategien) ausgerichtet sind.<br />

Als idealtypische, an die jeweiligen Erfordernisse und Ziele anzupassende Phasen<br />

der Fallstudienarbeit gelten:<br />

:: die Konfrontation mit dem Fall<br />

:: die Beschaffung und Auswertung von Informationen<br />

:: die Entscheidungsfindung<br />

:: die Ergebnisdiskussion<br />

:: der Vergleich mit der Praxis<br />

In der Phase der Konfrontation mit dem Fall erschließen sich die Lernenden in Kl<strong>ein</strong>gruppen<br />

die Informationen, die zum Fall vorliegen, und entwickeln <strong>ein</strong>e Problemstellung.<br />

In der folgenden Phase Beschaffung und Auswertung von Informationen sammeln und<br />

analysieren sie, was <strong>für</strong> die Bearbeitung der Problemstellung notwendig ist (z. B. in Fachbüchern<br />

oder durch Befragung von Experten).<br />

Auf dieser Grundlage findet dann <strong>ein</strong>e Entscheidungsfindung statt: Die Lösungsvarianten,<br />

die erarbeitet wurden, werden mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen reflektiert<br />

und <strong>ein</strong>geschätzt. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden dann der gesamten Lerngruppe<br />

vorgestellt und kritisch diskutiert. In der abschließenden Phase des Lernprozesses<br />

geht es um den Vergleich mit der Praxis: Welche Lösungsstrategie wurde tatsächlich<br />

gefunden? Wie verläuft die Umsetzung der erarbeiteten Strategie(n) in der Praxis?<br />

Kollegiale Beratung<br />

Die Kollegiale Beratung ist <strong>ein</strong>e systematische Beratungsform in (möglichst stabilen)<br />

Kl<strong>ein</strong>gruppen, bei der sich die <strong>Studieren</strong>den wechselseitig zu Schlüsselthemen ihres<br />

Berufsalltags beraten, um Lösungen <strong>für</strong> schwierige Situationen oder Konflikte<br />

zu entwickeln. Die Methode ermöglicht die systematische Reflexion konkreter Probleme<br />

und Praxisfälle mit Hilfe der anderen Gruppenmitglieder und die Entwicklung<br />

von Lösungen <strong>für</strong> den Berufsalltag.<br />

Im Rahmen <strong>ein</strong>er Kollegialen Beratung werden Fälle, Praxisfragen oder Probleme<br />

vorgebracht. Ein Teilnehmer übernimmt jeweils <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en Fall die Rolle des Moderators,<br />

der durch das Beratungsgespräch führt und die Erfahrungen und Ideen der übrigen<br />

Teilnehmer aktiviert.<br />

181

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!