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Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen

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gegnung auf der Grundlage <strong>ein</strong>es Wechselspiels von Individuation und Vergesell-<br />

schaftung. Ein wesentliches Charakteristikum menschlichen Lernens ist der aktive<br />

Austausch mit der und die Aneignung von Welt sowie zugleich deren Veränderung<br />

und Neugestaltung.<br />

Neue Perspektiven auf Lern- und Bildungsprozesse von Kindern eröffnen sich aus den<br />

Forschungsergebnissen der Humanwissenschaften, vor allem der Entwicklungs- und<br />

Lernpsychologie, der Bildungsforschung, der pädagogischen Anthropologie sowie<br />

den Neurowissenschaften. Um Entwicklungsprozesse und <strong>–</strong> im Besonderen <strong>–</strong> Lern- und<br />

Bildungsprozesse von Kindern anregen und verstehend begleiten und unterstützen zu<br />

können, brauchen Absolventinnen grundlegende, alle Bildungsbereiche umfassende,<br />

entwicklungspsychologische sowie sozialisations- und bildungstheoretische Kenntnisse:<br />

Wissen zur Geschichtlichkeit und zum Wandel von Kindheit und Familie, soziologisches<br />

und gesellschaftspolitisches Wissen zu heterogenen Lebenswelten von Mädchen<br />

und Jungen sowie weiteren Dimensionen von sozialer und kultureller Diversität,<br />

Wissen aus der neurowissenschaftlichen Bildungsforschung, um die ganzheitliche, individuelle<br />

Entwicklung und Bildung des Individuums, s<strong>ein</strong>e Einstellungen und Haltungen<br />

sowie s<strong>ein</strong> Verhalten in Wechselwirkung mit der Umwelt erfassen, verstehen<br />

und erklären sowie ggf. gezielte Interventionen planen und umsetzen zu können.<br />

Qualifikationsziele<br />

:: Die Frühpädagoginnen sind in der Lage, die verschiedenen humanwissenschaftlichen<br />

Theorietraditionen, Theorien und Konzeptionen zu<strong>ein</strong>ander in Beziehung<br />

zu setzen, und besitzen die Fähigkeit zur Verknüpfung von Theorien der jeweiligen<br />

Bezugswissenschaften mit Theorien der <strong>Frühpädagogik</strong>. Sie können dabei die<br />

Bedeutung der <strong>ein</strong>zelnen Disziplinen <strong>für</strong> die <strong>Frühpädagogik</strong> <strong>ein</strong>schätzen und<br />

kennen deren Beitrag zur aktuellen Diskussion frühkindlicher Lern- und<br />

Bildungsprozesse.<br />

:: Sie besitzen systematische und wissenschaftlich fundierte Kenntnisse aus den<br />

Bezugswissenschaften (z. B. Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Sozialpädagogik,<br />

Medizin, Anthropologie, Philosophie, Neurowissenschaften), um<br />

sowohl die Entwicklung von Kindern als auch deren Einbettung in und Bestimmtheit<br />

durch verschiedene Lebenswelten und -lagen verstehen und daraus pädagogisches<br />

Handeln ableiten zu können. Sie verfügen über systematisches Wissen über<br />

die sozial-emotionale, sinnliche, kognitive, sprachlich-kommunikative, körperlich-motorische<br />

und ästhetische Entwicklung und Bildung von Mädchen und Jungen<br />

im Verlauf der Kindheit, förderliche und hemmende Bedingungen sowie deren<br />

angemessene Berücksichtigung in pädagogischen Kontexten.<br />

:: Sie sind in der Lage, ausgewählte Theorien aus den Bezugswissenschaften als Reflexionsfolie<br />

im Kontext der (eigenen) pädagogischen Praxis zu nutzen und sowohl<br />

theoretisch-wissenschaftliche als auch praktisch-pädagogische Verknüpfungen<br />

herzustellen.<br />

:: Sie verfügen darüber hinaus über wissenschaftlich fundiertes Wissen aus den relevanten<br />

Bezugswissenschaften, das ihnen <strong>ein</strong> komplexes Verständnis der Lebenssituationen<br />

von Familien und anderen Bezugspersonen <strong>für</strong> die kindliche Entwicklung<br />

ermöglicht.<br />

Forschungsergebnisse<br />

aus den Humanwissenschaften<br />

bringen neue<br />

Sichtweisen auf Lern-<br />

und Bildungsprozesse<br />

von Kindern.<br />

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