Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
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In der Diskussion um<br />
frühkindliche Bildung<br />
geht es um Fragen des<br />
kindlichen Lernens:<br />
Was sind alters- und<br />
entwicklungsspezifische<br />
kindliche Lernformen?<br />
Welche Rolle<br />
hat der Erwachsene als<br />
Bildungsbegleiter?<br />
Eine eigenständige<br />
Elementardidaktik steht<br />
noch am Beginn ihrer<br />
Entwicklung.<br />
Die Baust<strong>ein</strong>e frühpädagogischer Studiengänge<br />
Spitzer, M. (2006). Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens. Heidelberg:<br />
Spektrum.<br />
Tomasello, M. (2006). Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens. Zur<br />
Evolution der Kognition. Frankfurt/Main: Suhrkamp.<br />
Wulf, C. (2004). Anthropologie. Geschichte <strong>–</strong> Kultur <strong>–</strong> Philosophie. R<strong>ein</strong>bek: Rowohlt.<br />
.2.3 Baust<strong>ein</strong> 3: Elementardidaktische Grundlagen<br />
Vorbemerkung<br />
Im Kontext der gegenwärtigen intensiven Diskussion um frühkindliche Bildung, Erziehung<br />
und Betreuung spielen Fragen des kindlichen Lernens <strong>ein</strong>e herausragende<br />
Rolle. Zum <strong>ein</strong>en gehören die vielfältigen Aspekte der alters- und entwicklungsspezifischen<br />
kindlichen Lernformen in den Fokus der Betrachtungen und zum anderen<br />
wird die Rolle der Erwachsenen als Bildungsbegleiter und Moderatoren kindlicher<br />
Lernprozesse in das Zentrum der fachwissenschaftlichen Diskussion gerückt.<br />
Fragen nach dem Lehren und Lernen sind die klassischen Kerngebiete der Didaktik.<br />
Das Nachdenken über didaktische Fragen hat <strong>ein</strong>e lange Tradition, denn die systematische<br />
Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten an die nachwachsende<br />
Generation war stets von zentraler Bedeutung.<br />
In Deutschland hat sich die didaktische Diskussion parallel zur Professionalisierung<br />
des Lehrerberufs und des Unterrichts entwickelt; sie reicht aber mittlerweile jenseits<br />
der Schule in andere Bildungsbereiche <strong>–</strong> etwa die Erwachsenenbildung oder die Sozialpädagogik<br />
<strong>–</strong>, aber ebenso in den Elementarbereich hin<strong>ein</strong>. Die Entwicklung <strong>ein</strong>er<br />
eigenständigen Elementardidaktik steht dabei in Deutschland noch am Anfang.<br />
Studienangebote zu elementardidaktischen Grundlagen müssen <strong>Studieren</strong>den <strong>ein</strong><br />
Verständnis der Besonderheit der Elementardidaktik <strong>–</strong> auch in Abgrenzung zu anderen<br />
Didaktiken <strong>–</strong> sowie der aktuellen Herausforderungen vermitteln. Dementsprechend<br />
sind Inhalte dieses Baust<strong>ein</strong>s: Grundlagen der Allgem<strong>ein</strong>en Didaktik als Zugang<br />
zur Elementardidaktik, didaktische Konzepte und Methoden <strong>für</strong> die Arbeit<br />
mit Kl<strong>ein</strong>stkindern (0 bis 3 Jahre), die Arbeit mit Kl<strong>ein</strong>- und Vorschulkindern (3 bis<br />
6 Jahre) und die Arbeit mit Grundschulkindern (6 bis 10 Jahre) und ihre praktische<br />
Umsetzung. Ein Überblick über bestehende Ansätze zur Gestaltung des pädagogischen<br />
Alltags bildet den zweiten Schwerpunkt.<br />
Qualifikationsziele<br />
:: Die Absolventinnen können die Bildungsprozesse von Jungen und Mädchen fördern,<br />
ohne den Kindern in ihrer Entwicklung vorzugreifen. Hierbei wissen sie zwischen<br />
allgem<strong>ein</strong>en, domänenspezifischen und entwicklungsbezogenen Ansätzen<br />
nach Bedarf zu alternieren.<br />
:: Die Absolventinnen besitzen Kenntnisse von der Entwicklung des individuellen<br />
Lernvermögens in unterschiedlichen Altersgruppen.<br />
:: Sie kennen altersspezifisch differenzierte Formen des Arrangements von Lernprozessen<br />
(individuelle und gruppenbezogene sowie experimentelle Lernarrangements,<br />
bildungsanregende Gestaltung der Lernumgebung etc.).