Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Szagun, G. (2006). Sprachentwicklung beim Kind. W<strong>ein</strong>heim: Beltz.<br />
Thiele, J. & Steitz-Kallenbach, J. (Hrsg.). (2003). Handbuch Kinderliteratur. Grundwissen<br />
<strong>für</strong> Ausbildung und Praxis (2. Aufl.). Freiburg i. Br.: Herder.<br />
Tracy, R. (2007). Wie Kinder Sprachen lernen. Und wie wir sie dabei unterstützen<br />
können. Tübingen: Francke.<br />
Whitehead, M. R., Fthenakis, W. E. & Oberhuemer, P. (2004). Sprache und Literacy<br />
von 0 bis 8 Jahren. Troisdorf: Bildungsverlag Eins.<br />
.3.2 Baust<strong>ein</strong> 13: Ästhetische Bildung<br />
Vorbemerkung<br />
Im praktischen ästhetischen Tun entwickeln Kinder ihre Fähigkeiten zur Strukturierung<br />
von Wahrnehmung, zum Ausdruck von Empfindungen, zur Symbolisierung und<br />
zur Kommunikation. Das Kind, das kritzelt oder rhythmische Geräusche verursacht,<br />
verarbeitet s<strong>ein</strong>e Sinnes<strong>ein</strong>drücke und s<strong>ein</strong>e innere Befindlichkeit. Dabei lernt es,<br />
den Dingen und Situationen in s<strong>ein</strong>er Umgebung Bedeutung zu geben. Es beginnt allmählich,<br />
s<strong>ein</strong>e Erfahrungen zu strukturieren, Symbole zu bilden und zu verstehen.<br />
Dabei verläuft ästhetische Tätigkeit in zwei Richtungen. Einerseits steht sie, im Sinne<br />
<strong>ein</strong>er »Inneren Bewegung«, <strong>für</strong> sich selbst. Das Kind, das aus Knetmasse etwas geformt<br />
hat, konnte damit s<strong>ein</strong>en Gefühlen Ausdruck und Gestalt geben. »Kreativität ist<br />
befriedigendes Erlebnis des eigenen Selbst« (Braun, 2007). Gleichzeitig sind Kinderwerke,<br />
indem sie etwas darstellen und symbolisieren, immer auch Kommunikationsangebote,<br />
die von den anderen Kindern wie auch von den Erwachsenen intuitiv und<br />
emotional aufgenommen und beantwortet werden können.<br />
Die ästhetischen Aktivitäten des Kindes werden in ganzheitlich orientierten Erziehungs-<br />
und Bildungssituationen aufgegriffen, angestoßen und unterstützt. Ästhetische<br />
Bildung ist <strong>ein</strong>e Querschnittsaufgabe, die auf vielfältige Weise mit den anderen<br />
Bildungsbereichen verknüpft werden muss. Frühpädagoginnen benötigen zum<br />
<strong>ein</strong>en die Bereitschaft, sich selbst auf ästhetische Prozesse <strong>ein</strong>zulassen. Zum anderen<br />
erfordert <strong>ein</strong> Bild vom Kind, das sich die Welt mit allen s<strong>ein</strong>en Sinnen aneignen<br />
und sich selbst aktiv bilden will, große Offenheit <strong>für</strong> die Vielgestaltigkeit kindlicher<br />
ästhetischer Betätigung.<br />
Qualifikationsziele<br />
:: Die Absolventinnen setzen sich mit ihrer eigenen biografisch-ästhetischen Praxis<br />
aus<strong>ein</strong>ander und hinterfragen kritisch ihre in der eigenen Sozialisation entwickelten<br />
Beurteilungskonzepte. Sie können sich <strong>für</strong> Selbsterfahrungen, mit denen ästhetische<br />
Prozesse <strong>ein</strong>hergehen, öffnen.<br />
:: Sie entwickeln die Fähigkeit, sich auf Lernverläufe mit unbestimmtem Ausgang <strong>ein</strong>zulassen<br />
und produktiv und kreativ zu reagieren, falls es dabei zu Konflikten mit<br />
strukturellen Anforderungen modularisierter Lernprozesse und an Effektivität<br />
orientierten Organisationsanforderungen der Alltagspraxis kommt.<br />
109<br />
Das Kind gibt durch<br />
ästhetisches Tun s<strong>ein</strong>en<br />
Gefühlen Ausdruck.<br />
Frühpädagoginnen lernen<br />
sich selbst auf ästhetische<br />
Prozesse <strong>ein</strong>zulassen<br />
und sind offen <strong>für</strong><br />
die Vielfalt kindlichen<br />
Schaffens.