Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen

Inhaltliche und organisatorische Gestaltung der Praxisphasen
:: Die Studierenden verstehen das Praktikum als Chance, ihre persönliche Eignung
für die Arbeit mit Kindern zu erproben und das in ihrer Ausbildungseinrichtung
erworbene theoretische, forschungsbasierte Wissen anhand eigener professionsbezogener
Erfahrungen zu überprüfen und mit der Praxismentorin gemeinsam zu
reflektieren.
:: Praktikantinnen lernen verschiedene Praxisorte kennen, um einen differenzierten
Blick für die Anforderungen professioneller Arbeit mit Kindern verschiedener Alters-
und Zielgruppen und in unterschiedlichen Institutionen zu gewinnen.
:: Die Studierenden erarbeiten gemeinsam mit der Praxismentorin und in Abstimmung
mit der betreuenden Lehrkraft einen individuellen Ausbildungsplan. Dieser
kann über alle Praktika hinweg in Form eines Portfolios, in welches auch die Reflexion
der eigenen professionellen Entwicklung eingeht, fortgeführt werden. Bestandteil
eines solchen Portfolios sind auch Rückmeldungen der Lehrkräfte und
der Praxismentorin.
:: Die Praktikantinnen werden in die alltägliche Arbeit in der Praxiseinrichtung
eingebunden.
:: Durch eigene Projekte und in der Reflexion mit der Praxismentorin in der Kindertageseinrichtung
sowie mit den Kommilitonen und den Lehrkräften im Begleitseminar
der Hochschule entwickeln die Praktikantinnen die eigene pädagogische
Handlungs- und Reflexionsfähigkeit.
:: Praktikantinnen erhalten Einblick in Qualitätsentwicklung und Evaluationsprozesse,
die in der Einrichtung stattfinden.
:: Die Einrichtung stellt einen Zeitrahmen zur Verfügung, in dem Praxismentorin und
Praktikantin Planungs- und Auswertungsgespräche führen und Reflexion, Beratung
und Feedback stattfinden (ca. zwei Stunden pro Woche).
:: Das Praktikum endet mit einem Abschlussgespräch zwischen Praktikantin, Praxismentorin,
betreuender Lehrkraft und nach Absprache und Gegebenheiten auch
weiteren relevanten Akteuren.
:: Praktikantin und Praxismentorin erstellen ggf. in Kooperation mit der Leitung der
Einrichtung kriteriengestützt eine abschließende Einschätzung bezüglich der Arbeit
der Praktikantin, in der auch eine Reflexion über die Kooperation und den eigenen
Bildungsprozess enthalten ist. Je nach Vorgabe durch die Hochschule (Praktikumsordnung)
geht diese in die Bewertung des Praktikums ein.
Forschung am und mit dem Lernort Praxis
:: Aus dem beruflichen Handeln bei der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern
entstehen Forschungsfragen und -aufgaben. Forschung am und mit dem Lernort
Praxis wird von den beteiligten Akteuren als gemeinsamer Prozess von Studierenden,
Praktikerinnen und Lehrkräften verstanden und umgesetzt. Sie beinhaltet
gemeinsame Forschungsleistungen von Studierenden und Praktikerinnen bei der
Untersuchung von Bedingungen, fachlichen Konzepten und Wirkungen des Lebens
und Handelns in Kindertageseinrichtungen.
:: Eine Forschungsfrage am und mit dem Lernort Praxis zu entwickeln, Wege und Methoden
zu ihrer Beantwortung zu reflektieren und festzulegen, sie gemäß dieser
Festlegungen zu bearbeiten und die Ergebnisse auszuwerten und zu präsentieren,
ist Bestandteil mindestens eines Praktikumsabschnitts.
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