Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
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Die Mitarbeit in Forschungsprojekten<br />
ist <strong>ein</strong>e<br />
wichtige Lernerfahrung<br />
<strong>für</strong> <strong>Studieren</strong>de.<br />
Eine enge Zusammenarbeit<br />
und reger Austausch<br />
mit <strong>Hochschulen</strong> im europäischen<br />
und außereuropäischen<br />
Ausland gehören<br />
zum Profil der neuen<br />
frühpädagogischen<br />
Studiengänge.<br />
<strong>Frühpädagogik</strong> <strong>Studieren</strong><br />
und übernimmt damit vorbereitende Modellfunktion« (St<strong>ein</strong> 2004, S. 56). Eine For-<br />
schungs- oder Interpretationswerkstatt sollte <strong>ein</strong>e stabile Gruppe s<strong>ein</strong> und maximal<br />
20 Personen umfassen.<br />
Beteiligung <strong>ein</strong>zelner <strong>Studieren</strong>der an Forschungsprojekten<br />
Grundsätzlich stellt die Mitarbeit in Forschungsprojekten <strong>ein</strong>e wichtige Lernerfahrung<br />
von <strong>Studieren</strong>den dar. Da auch die Fachhochschulen zunehmend im Bereich der<br />
Forschungsförderung aktiv sind und Drittmittelprojekte hier angesiedelt werden,<br />
sollte großer Wert darauf gelegt werden, dass die jeweiligen studentischen Mitarbeiterstellen<br />
mit <strong>Studieren</strong>den der <strong>Frühpädagogik</strong>-Studiengänge besetzt werden. Lehrende,<br />
die selber forschen <strong>–</strong> und dabei idealerweise <strong>Studieren</strong>de <strong>ein</strong>beziehen <strong>–</strong>,<br />
repräsentieren Wissenschaft als prinzipiell unabgeschlossenen, offenen, Fragen generierenden<br />
und damit bildenden Prozess. Zur Frage der Einsozialisierung der <strong>Studieren</strong>den<br />
in <strong>ein</strong>en wissenschaftlich-reflexiven Habitus durch die Einbeziehung in<br />
Forschung hat sich schon Humboldt Gedanken gemacht: »Denn nur die Wissenschaft,<br />
die aus dem Innern stammt und ins Innere gepflanzt werden kann, bildet auch den<br />
Charakter.«<br />
Intensivierung internationaler Erfahrungen<br />
Zum besonderen Profil der neuen Studiengänge sollten <strong>ein</strong>e internationale Ausrichtung<br />
und <strong>ein</strong>e entsprechende Vernetzung mit anderen <strong>Hochschulen</strong> und Praxis<strong>ein</strong>richtungen<br />
im europäischen und außereuropäischen Ausland gehören. Gedacht ist<br />
hier insbesondere an:<br />
:: Auslandspraktika (Entwicklungen in der <strong>Frühpädagogik</strong>, von denen Studiengänge<br />
und <strong>Studieren</strong>de aus Deutschland profitieren können, lassen sich z. B. im Konzept<br />
der Early Excellence Centres Centers in Großbritannien und auch in Skandinavien<br />
erkennen)<br />
:: Studienfahrten<br />
:: Organisation internationaler Tagungen zum Themenfeld der <strong>Frühpädagogik</strong><br />
:: verbesserte Möglichkeiten <strong>für</strong> Auslandssemester<br />
Die Auslandserfahrungen vermögen wesentlich mehr, als Sprachkenntnisse zu verbessern<br />
und <strong>ein</strong>en Einblick in Systeme der Erziehung und Bildung in anderen Ländern<br />
zu ermöglichen. Durch die Aufgabe, in <strong>ein</strong>em ungewohnten pädagogischen<br />
Kontext agieren und kommunizieren zu müssen, sich das Neue nicht nur von außen<br />
anzuschauen, sondern es sich handelnd und reflektierend anzueignen, werden in besonderer<br />
Weise Bildungsprozesse angestoßen und gefördert. Die Auslandspraktika<br />
müssen ebenso intensiv durch die Hochschullehrenden betreut werden wie die anderen<br />
Praktika. Dies ist über das Internet durch wöchentliche Beratungskontakte<br />
ohne weiteres zu gewährleisten.<br />
Dass Reisen bildet, ist k<strong>ein</strong>esfalls <strong>ein</strong>e Binsenweisheit <strong>–</strong> in dieser Formulierung verbirgt<br />
sich vielmehr <strong>ein</strong> spezifisches Bildungsverständnis. Seit Wilhelm von Humboldt<br />
zielt der Bildungsbegriff auf <strong>ein</strong> Überschreiten und Neudenken der bestehenden Verhältnisse,<br />
<strong>ein</strong>e produktive und konstruktive Veränderung des Verhältnisses <strong>ein</strong>es<br />
Menschen zu sich selbst und zur Welt. 9 Wenn Frühpädagoginnen lernen sollen, sich<br />
sensibel in interkulturelle bzw. migrationsgeprägte Kontexte, in Kinder und