Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
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ereiche sind: »Ästhetische Bildung«, »Bewegung«, »Mathematik«, »Naturwissen-<br />
schaften«, »Technik«, »Religiöse und philosophische Bildung«, »Ernährung«, »Ge-<br />
sundheit und Krankheit«, »Sexualpädagogik« und »Medienpädagogik«.<br />
Ebenso wie die Bildungspläne der Bundesländer wird auch dieses Repertoire an<br />
Bildungsbereichen in den nächsten Jahren weiterentwickelt und fortgeschrieben<br />
werden. Das Spektrum der hier aufgeführten Baust<strong>ein</strong>e ist <strong>ein</strong> erster Schritt, fachdidaktische<br />
Ansätze <strong>für</strong> den Elementarbereich fruchtbar zu machen.<br />
.3.1 Baust<strong>ein</strong> 12: Sprache und Literatur<br />
Vorbemerkung<br />
Sprache wird vom Kind eigenaktiv im Rahmen konkreter Situationen und Kontexte<br />
erworben. Der kindliche Spracherwerb fußt auf persönlicher Beziehung und Dialog<br />
sowie auf (Spiel-)Handlungen, die <strong>für</strong> die Kinder Sinn ergeben. Der konstruktive Akt<br />
der (Selbst-)Bildung ist in <strong>ein</strong>em sozialen Raum situiert und findet in Interaktion mit<br />
der Umwelt statt. Somit kann und soll dieser Prozess durch Fachkräfte der <strong>Frühpädagogik</strong><br />
ko-konstruktiv unterstützt werden. Sprachliche Förderung ist daher <strong>ein</strong> genuin<br />
pädagogischer, d. h. alltäglich stattfindender Vorgang. Dieser kann bzw. muss,<br />
wenn <strong>–</strong> im Falle von Verzögerungen, Auffälligkeiten oder Störungen <strong>–</strong> <strong>ein</strong>e spezielle<br />
Förderung angezeigt ist, durch <strong>ein</strong>e punktuelle Intervention sinnvoll ergänzt werden.<br />
Doch auch diese Form ist abzugrenzen von Therapie, die zunächst k<strong>ein</strong> frühpädagogischer<br />
Auftrag und damit k<strong>ein</strong> Inhalt der Ausbildung von Frühpädagoginnen ist.<br />
Gleichwohl kann Therapie <strong>–</strong> von speziell da<strong>für</strong> ausgebildetem Personal <strong>–</strong> auch im pädagogischen<br />
Handlungsfeld des Elementarbereichs stattfinden.<br />
Sprache (<strong>ein</strong>schließlich Literacy) gilt mehr denn je als zentraler Gegenstand der<br />
frühkindlichen Bildungsarbeit. In den Bildungsplänen <strong>für</strong> den Elementarbereich<br />
wird der sprachlichen Bildung über<strong>ein</strong>stimmend der Status <strong>ein</strong>er Schlüsselkompetenz<br />
zuteil <strong>–</strong> sowohl im Hinblick auf die individuelle Entwicklung der Persönlichkeit<br />
als auch mit Blick auf <strong>ein</strong>e gesellschaftliche Partizipation <strong>ein</strong>schließlich der Bildungsteilhabe<br />
in Anbetracht von Mehrsprachigkeit als gesellschaftlicher Realität.<br />
Qualifikationsziele<br />
Frühpädagoginnen setzen ihre Sach- und pädagogischen Handlungskompetenzen<br />
<strong>ein</strong>, um sprachliche und literarische Bildungsprozesse kontextspezifisch zu erkennen,<br />
zu beschreiben, zu analysieren, zu initiieren und zu unterstützen.<br />
Bildungsinhalte<br />
Sprache ist <strong>ein</strong> komplexer Gegenstand, der von unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen<br />
untersucht wird. Vier umfassende Themenkomplexe bündeln verschiedene<br />
inhaltliche Teilaspekte, die unter<strong>ein</strong>ander in vielfacher Beziehung stehen. Ihre<br />
Trennung in Kategorien dient ihrer besseren Beschreibung. Die Themenkomplexe<br />
können individuell im Sinne <strong>ein</strong>er Profilgebung genutzt werden, bei der Curriculumentwicklung<br />
sollten jedoch Aspekte aus allen vier Themenkomplexen berücksichtigt<br />
werden.<br />
101<br />
Der kindliche Spracherwerb<br />
basiert auf persönlicher<br />
Beziehung und<br />
Dialog. Dieser Prozess<br />
soll durch Frühpädagoginnen<br />
ko-konstruktiv<br />
unterstützt werden.<br />
Sprachliche Kompetenz<br />
ist <strong>ein</strong>e<br />
Schlüsselkompetenz.