Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
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Anhang<br />
betrachtet werden kann, sowie das optimistische (Wunsch-Szenario) und das pessi-<br />
mistische (Horror-Szenario), in denen positive und negative Entwicklungsmöglich-<br />
keiten angesichts instabiler Umweltbedingungen antizipiert werden.<br />
Wandzeitung<br />
Wandzeitungen stellen <strong>ein</strong>e Möglichkeit dar, Arbeits- und Lernprozesse <strong>ein</strong>er<br />
Gruppe zu dokumentieren und (Zwischen-)Ergebnisse zu präsentieren. Wandzeitungen<br />
werden von <strong>ein</strong>er Lerngruppe gestaltet und bestehen aus selbst geschriebenen<br />
Texten, Bildern, Fotos, Zeitungsartikeln etc., die übersichtlich und informativ<br />
angeordnet werden.<br />
Werkstattarbeit<br />
Forschungs- oder Interpretationswerkstatt<br />
Forschungs- oder Interpretationswerkstätten bieten <strong>ein</strong>en Lehr-Lern-Kontext, in<br />
dem Forschungserfahrungen und empirisches Material diskutiert, Methoden reflektiert<br />
und weiterentwickelt werden. ➞ Biografiearbeit, ➞ Fallarbeit und die intensive<br />
gem<strong>ein</strong>same Detailanalyse von empirischem Material (z. B. Ausschnitte aus Transskripten,<br />
Videosequenzen) gehören zu den Arbeitsformen. Eine Interpretationswerkstatt<br />
kann nur mit <strong>ein</strong>er stabilen Projektgruppe gelingen, die Forschungsfragen<br />
entwickelt, die Anwendung von ausgewählten Methoden vorbereitet und das gesammelte<br />
empirische Material kritisch interpretiert.<br />
Die Lehrenden bringen in die Forschungswerkstätten ihr methodisches, durch Erfahrungen<br />
fundiertes Wissen <strong>ein</strong>, demonstrieren ggf. exemplarisch Interpretationsschritte<br />
und strukturieren den Analyseprozess. In Bezug auf die Interpretation des<br />
empirischen Materials haben sie allerdings k<strong>ein</strong>erlei »Deutungsprivileg«, sondern<br />
arbeiten gem<strong>ein</strong>sam mit den <strong>Studieren</strong>den an der Entwicklung von Forschungsfragen,<br />
an der Konzeptionsentwicklung sowie der Erhebung und Interpretation von empirischem<br />
Material. Damit übernehmen <strong>Studieren</strong>de wie Lehrkräfte Verantwortung<br />
<strong>für</strong> den Verlauf der Forschungswerkstatt mit ihrem grundlegend kooperativen und<br />
egalitären Arbeitsstil.<br />
Die Forschungs- oder Interpretationswerkstatt ermöglicht Lernprozesse auf verschiedenen<br />
Ebenen: Zum <strong>ein</strong>en findet <strong>ein</strong>e Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit den jeweiligen<br />
Forschungsfragen statt, zum anderen werden die Methodenkenntnisse und -kompetenzen<br />
erweitert. Drittens kann die Diskussionskultur in der Gruppe die Ausprägung<br />
<strong>ein</strong>er professionellen Haltung gegenüber anderen Perspektiven und Orientierungen<br />
unterstützen. Die <strong>Studieren</strong>den erfahren, dass und wie Interpretationen<br />
standortverbunden sind, und entwickeln grundlegende Offenheit gegenüber anderen<br />
Deutungen.<br />
Werkstattunterricht<br />
Werkstattunterricht ist <strong>ein</strong>e Form des offenen Unterrichts, die spezielle Lernorte <strong>–</strong><br />
Lernwerkstätten oder -labore <strong>–</strong> voraussetzt. Den Lernenden stehen viele handlungsorientierte<br />
Lernmöglichkeiten und -materialien zur Verfügung, um sich theoretisch<br />
und praktisch-experimentell mit Lerninhalten zu beschäftigen. Sie wählen im Rahmen<br />
<strong>ein</strong>er Lehrveranstaltung <strong>ein</strong> Thema aus und bearbeiten dieses selbstständig <strong>–</strong>