Frühpädagogik Studieren – ein Orientierungsrahmen für Hochschulen
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1 8 Die Baust<strong>ein</strong>e frühpädagogischer Studiengänge<br />
Prävention hat in der<br />
<strong>Frühpädagogik</strong> <strong>ein</strong>en<br />
hohen Stellenwert. Eine<br />
ressourcenorientierte<br />
Sichtweise von Gesundheit<br />
ist da<strong>für</strong> wichtig.<br />
selbst und andere, ihnen nahe stehende Personen körperlich und seelisch verwund-<br />
bar sind. Je nach ihrer familiären Situation und Lebenslage entwickeln sie Strategien<br />
zum Umgang mit und zur Bewältigung von Gesundheit und Krankheit.<br />
Die Pädagogik hat die Aufgabe, den Umgang mit diesen Erfahrungen zu unterstützen<br />
und Kindern zu helfen, <strong>ein</strong> eigenes Gesundheitskonzept zu entwickeln, aber auch gesundheitliche<br />
Einschränkungen und die Endlichkeit des Lebens bei sich selbst und<br />
bei anderen Kindern zu akzeptieren, psychisch zu verarbeiten und ihnen reflektiert<br />
zu begegnen. Dabei hat die Prävention <strong>ein</strong>en herausragenden Stellenwert, und der<br />
Paradigmenwechsel von der defizit- zur ressourcenorientierten Sichtweise von Gesundheit<br />
ist hilfreich.<br />
Qualifikationsziele<br />
:: Die Absolventinnen können beurteilen, wie sie bei Kindern Gesundheit fördern<br />
und Krankheiten vermeiden oder aber deren Folgen mindern helfen. Sie kennen<br />
Theorien der biologischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen von Gesundheit<br />
und Krankheit. Sie kennen die gesundheitspolitischen Diskurse und reflektieren<br />
sie im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen.<br />
:: Sie vertreten vor Kindern und Eltern <strong>ein</strong>e ressourcenorientierte Sichtweise und<br />
können auf der Grundlage wissenschaftlicher Konzepte, vor allem des Salutogenesemodells,<br />
im Alltag der Kindertages<strong>ein</strong>richtung so handeln, dass Gesundheit gefördert,<br />
stabilisiert und verbessert wird.<br />
:: Innerhalb der Institution wissen sie Bedingungen so zu gestalten, dass die Kinder<br />
bei der Gestaltung ihrer Gesundheit unterstützt werden.<br />
:: Sie unterstützen Kinder in der Entwicklung gesundheitsorientierten Bewussts<strong>ein</strong>s<br />
durch ihr eigenes Vorbild sowie durch Stärkung des kindlichen Selbstbewussts<strong>ein</strong>s<br />
und der Konfliktfähigkeit. Sie verhelfen Kindern zur Wahrnehmung von Symptomen<br />
und Entwicklungen ihres eigenen Körpers und stärken sie im Umgang mit<br />
Be<strong>ein</strong>trächtigungen bei sich selbst und anderen.<br />
:: Sie sind in der Lage zu erkennen, wenn Kinder von Gewalt oder Vernachlässigung<br />
betroffen sind, und wissen über die Unterstützungsmöglichkeiten durch Recht und<br />
Institutionen der Jugendhilfe Bescheid. Sie können <strong>ein</strong>schätzen, wann <strong>für</strong> Kinder<br />
Gefahr im Verzug ist, und wissen, wie sie unter diesen Umständen mit den Bezugspersonen<br />
umgehen.<br />
:: In der Arbeit mit Eltern können sie Formen der Gesundheitsförderung und Möglichkeiten<br />
des Gesundheitssystems vermitteln. Sie beraten Eltern bei der Wahrnehmung<br />
der Vorsorgeuntersuchungen und entwickeln gem<strong>ein</strong>sam mit ihnen Konzeptionen<br />
<strong>für</strong> gesundheitsförderliches Handeln und Verhalten.<br />
:: Sie sind in der Lage, problematische Beziehungen zwischen Eltern und Kindern<br />
wahrzunehmen, im Team ihre Beobachtungen darzustellen und mit Kollegen weitere<br />
Schritte zu besprechen.<br />
:: Sie können im Team Konzeptionen zur sozialräumlichen Gesundheitsförderung<br />
entwickeln und realisieren. Sie beteiligen sich im Rahmen von Projekten an Aktionen<br />
zur Gesunderhaltung von Kindern und ihren Bezugspersonen.