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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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<strong>Soziale</strong> <strong>Hemmung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong><br />

Im Folgenden werden die <strong>Aspekt</strong>e der sozialen <strong>Hemmung</strong> <strong>und</strong> der<br />

<strong>Sprechangst</strong> <strong>bei</strong> monolingualen <strong>Kindern</strong> näher ausgeführt.<br />

3 <strong>Soziale</strong> <strong>Hemmung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong><br />

Immer wieder fallen Kinder in der Schule durch unsicheres Verhalten, durch<br />

extreme Schüchternheit <strong>und</strong> Zurückgezogenheit auf <strong>und</strong> es fällt ihnen schwer<br />

Kontakt zu Mitschülern aufzunehmen. Sie trauen sich nicht, sich am<br />

Unterricht zu beteiligen <strong>und</strong> haben Schwierigkeiten im Umgang mit Lehrern.<br />

In diesem Kapitel sollen Definitionen <strong>und</strong> Erscheinungsformen sozialer<br />

Unsicherheit <strong>und</strong> Angst dargestellt sowie Ursachen <strong>und</strong> Erklärungsgründe<br />

nach <strong>dem</strong> Modell der erlernten Hilflosigkeit von Seligman (1992) erläutert<br />

werden.<br />

Dieses Kapitel soll einen Überblick über die Problematik aus lerntheoretischer<br />

Sicht geben, ohne speziell auf die Situation ausländischer Kinder einzugehen.<br />

3.1 Definition<br />

<strong>Soziale</strong> Unsicherheit ist keine Seltenheit <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong>. Nach Schmidt & Blanz<br />

(1989) weisen 10-15% der Gr<strong>und</strong>schüler <strong>und</strong> 5-10% älterer Schüler soziale<br />

Unsicherheit auf (Schmidt & Blanz, 1989, zit. nach: F. Petermann & U.<br />

Petermann, 1994, S. 13; auch: Plück, Döpfner & Lehmkuhl, 2000, S. 133). Es<br />

handelt sich um eine geschlechtsunspezifische Auffälligkeit, da keine<br />

Unterschiede in der Häufigkeit zwischen Jungen <strong>und</strong> Mädchen festzustellen<br />

sind. Festzuhalten ist jedoch, dass Ängste allgemein <strong>bei</strong> Mädchen häufiger<br />

anzutreffen sind als <strong>bei</strong> Jungen. 10 Die Auffälligkeit kann sich bereits im<br />

Vorschulalter entwickeln <strong>und</strong> manifestieren (vgl. Döpfner, 1993; Kusch &<br />

Petermann, 1993).<br />

Eine Definition sozialer Unsicherheit erscheint erst sinnvoll, wenn zuvor eine<br />

Abgrenzung zu sozial sicherem Verhalten getroffen wurde. Dies wirft die<br />

Frage auf, was sozial sicheres Verhalten ausmacht.<br />

Ein wichtiger <strong>Aspekt</strong> sozial sicheren Verhaltens ist die Wahrnehmung <strong>und</strong><br />

Äußerung eigener Ansichten <strong>und</strong> Bedürfnisse. Durch die Anerkennung<br />

Anderer wird das Selbstvertrauen gestärkt <strong>und</strong> dies gibt Sicherheit für<br />

eigenes Verhalten. Nach Friebel & Friedrich (1996) wird das Selbstvertrauen<br />

sowohl durch die Fähigkeit, eigene Wünsche <strong>und</strong> Forderungen klar zu<br />

10<br />

Ein Überblick über umfangreiche Studien diesbezüglich findet sich <strong>bei</strong>: Essau & Petermann,<br />

1995, S. 226.<br />

15

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