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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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<strong>Soziale</strong> <strong>Hemmung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong><br />

über Definitionen, Symptome <strong>und</strong> Ursachen, die sich allerdings<br />

weitestgehend auf die Problematik im Erwachsenenalter beziehen. Mögliche<br />

Therapieformen, die speziell für die <strong>Sprechangst</strong>problematik entwickelt<br />

wurden, werden im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t nicht behandelt. Es wird von einer<br />

Parallelität zu sozialen <strong>Hemmung</strong>en <strong>und</strong> Unsicherheit ausgegangen.<br />

3.7.1 Definition<br />

Kriebel (1984), die intensiv über die <strong>Sprechangst</strong>problematik im deutschsprachigen<br />

Raum forscht, gibt folgende Definition:<br />

„<strong>Sprechangst</strong> bezeichnet relativ starke bis zur Flucht/Vermeidung führende<br />

Angst/Unsicherheit in Sprechen/Reden implizierenden Publikumssituationen“<br />

(ebd., S. 11).<br />

Im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t wird Publikumssituation gleichwertig mit <strong>dem</strong><br />

Sprechen in der Schule verstanden. Da Angst <strong>und</strong> Unsicherheit bereits<br />

definiert wurden, wird die Definition nach Kriebel als Gr<strong>und</strong>lage genommen. 14<br />

Wie bereits in Kapitel 3.3 beschrieben, lassen sich Ängste in zwei Kategorien<br />

<strong>unter</strong>teilen: zum Einen die situative Angst, die an bestimmte Situationen<br />

gekoppelt ist <strong>und</strong> nur in diesen auftritt <strong>und</strong> zum Anderen die Angst, die als ein<br />

überdauerndes Persönlichkeitsmerkmal gilt (Levitt, 1987; auch:<br />

Wieczerkowski et al., 1979). Auch <strong>Sprechangst</strong> kann in diese Kategorien<br />

<strong>unter</strong>teilt werden, obwohl die Grenzen fließend sind. Zum Einen kann es zu<br />

einer Angst vor spezifischen Redesituationen kommen, <strong>bei</strong>spielsweise in der<br />

Schule <strong>bei</strong> einem bestimmten Lehrer. Zum Anderen kann <strong>Sprechangst</strong> ein<br />

Persönlichkeitsmerkmal sein, das in jeder Kommunikationssituation auftritt.<br />

3.7.2 Symptome<br />

Beushausen (1996) <strong>unter</strong>scheidet zwischen kognitiven, physiologischen <strong>und</strong><br />

behavioristischen Symptomen. Alle sind den bereits geschilderten<br />

Auffälligkeiten <strong>bei</strong> sozialer Unsicherheit sehr ähnlich (vgl. Kap. 3.4), beziehen<br />

sich aber ausschließlich auf den kommunikativen <strong>Aspekt</strong> eines sozialen<br />

Kontaktes. Unter kognitiven Symptomen versteht Beushausen (1996)<br />

<strong>bei</strong>spielsweise „Befürchtungen in bezug auf die eigene Leistung <strong>und</strong> die<br />

Bewertung durch das Publikum“ (ebd., S. 23). Negative Selbstäußerungen<br />

spielen da<strong>bei</strong> eine wichtige Rolle. Physiologische Symptome äußern sich u. a.<br />

durch vermehrtes Schwitzen oder einer erhöhten Anspannung der<br />

Körpermuskulatur. Neben den verbalen <strong>und</strong> nonverbalen Merkmalen der<br />

14 Weitere Definitionen finden sich <strong>bei</strong> Beushausen,1996, S. 18.<br />

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