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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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Aufwachsen in einer mehrsprachigen Umgebung<br />

Bikulturalität <strong>und</strong> Bilingualität bergen also sowohl Kompetenzen als auch<br />

Problematiken <strong>und</strong> werden von allen Personen, die damit in Kontakt treten,<br />

<strong>unter</strong>schiedlich wahrgenommen. Unsicherheiten können sich vor Allem<br />

entwickeln, wenn ein direkter Bezug zwischen der Herkunftskultur <strong>und</strong> -<br />

sprache <strong>und</strong> der Landeskultur <strong>und</strong> –sprache fehlt.<br />

Die zentrale Fragestellung der Ar<strong>bei</strong>t rückt an dieser Stelle wieder in den<br />

Vordergr<strong>und</strong>: Kann Mehrsprachigkeit eine Ursache für soziale Unsicherheit<br />

sein?<br />

6 Aufwachsen in einer mehrsprachigen Umgebung<br />

In den vorangehenden Kapiteln wurden die <strong>Aspekt</strong>e der<br />

Bilingualität/Bikulturalität <strong>und</strong> der sozialen <strong>Hemmung</strong> getrennt betrachtet. Im<br />

folgenden Kapitel soll der Versuch einer Übertragung erfolgen, die sich aus<br />

der Verknüpfung <strong>bei</strong>der Teilbereiche ergibt. Es sei vorweg bemerkt, dass die<br />

Literatur diesbezüglich nicht sehr umfassend ist. Es wird auch in der neuen<br />

Sichtweise aus der interkulturellen Pädagogik viel über Kompetenz <strong>und</strong><br />

Vorteile der Zweisprachigkeit geforscht <strong>und</strong> veröffentlicht, eine<br />

Auseinandersetzung mit der Problemlage unsicherer, mehrsprachiger Kinder<br />

findet allerdings kaum statt. Aus eigenen Erfahrungen der Verfasserin im<br />

Kontakt mit bilingualen <strong>Kindern</strong>, vornehmlich italienischer Herkunft, soll<br />

jedoch auf die schwierige Situation aufmerksam gemacht werden, die diese<br />

Kinder im täglichen Umgang <strong>und</strong> vor Allem im schulischen Bereich mit der<br />

Mehrsprachigkeit haben. Kompetenz <strong>und</strong> Problemlage sollen einander nicht<br />

gegenüber gestellt, sondern aus <strong>unter</strong>schiedlichen Positionen betrachtet<br />

werden.<br />

Das DJI (2000) hat in einer umfangreichen <strong>und</strong> sehr differenzierten Studie<br />

über den multikulturellen Alltag von <strong>Kindern</strong> aus Migrationsfamilien viele<br />

<strong>Aspekt</strong>e des sozialen Interaktionsverhaltens dieser Kinder <strong>unter</strong>sucht. Diese<br />

Studie soll näher beschrieben werden, wo<strong>bei</strong> der Schwerpunkt auf <strong>dem</strong><br />

Sprachverhalten der Kinder liegt. Es findet da<strong>bei</strong> ein direkter Vergleich mit<br />

<strong>dem</strong> mit Gaetana durchgeführten Interview statt, das stark an <strong>dem</strong> des DJI<br />

angelehnt wurde. Dies erscheint deshalb sinnvoll, da unmittelbare Vergleiche<br />

gezogen werden können. Zwar handelt es sich <strong>bei</strong> den befragten <strong>Kindern</strong> des<br />

DJI um jüngere Kinder, dennoch sind viele Fragen auch auf die Situation<br />

eines 13-jährigen Mädchens übertragbar. Bei der Durchführung des<br />

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