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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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<strong>Soziale</strong> <strong>Hemmung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong><br />

sich nach den DSM-IV <strong>und</strong> ICD-10-Kriterien, die „Befragung der Eltern“ fragt<br />

nach <strong>dem</strong> Erziehungsverhalten, durch eine „Testerhebung“ werden<br />

Vergleiche zu anderen <strong>Kindern</strong> gezogen <strong>und</strong> eine „Beobachtung“ erhebt<br />

individuelle Daten (ebd., S. 15). Bei älteren <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen ist<br />

sicherlich eine persönliche Befragung sinnvoll, da sie sich eher ihrer<br />

Problematik bewusst sind <strong>und</strong> oftmals benennen können, in welchen<br />

Situationen <strong>und</strong> mit welchen Personen sie Schwierigkeiten haben.<br />

Aus den oben erwähnten vier Komponenten soll nach F. Petermann <strong>und</strong> U.<br />

Petermann (1994, 2000) eine umfangreiche Diagnose über das sozial<br />

unsichere Verhalten des Kindes erstellt werden. Die gewonnenen<br />

Erkenntnisse ermöglichen theoretisch die Entwicklung eines individuellen<br />

Therapiekonzeptes für jedes einzelne Kind. Dies muss an dieser Stelle jedoch<br />

kritisch hinterfragt werden, da die einzelnen Therapiest<strong>und</strong>en sehr stark<br />

strukturiert sind, genaue Materialvorgaben gemacht werden <strong>und</strong> keinerlei<br />

mögliche Veränderungen vorgeschlagen werden. Inwieweit diese Konzeption<br />

auf mehrsprachige Kinder übertragbar ist <strong>und</strong> ob überhaupt eine derart<br />

konzipierte Diagnostik mit ausländischen Familien durchführbar ist, soll in<br />

Kapitel 7 näher <strong>unter</strong>sucht werden.<br />

Es folgt ein kurzer Überblick über den <strong>Aspekt</strong> der <strong>Sprechangst</strong>, der sich eng<br />

an die bereits geschilderte Problematik der sozialen <strong>Hemmung</strong> angliedert.<br />

3.7 <strong>Sprechangst</strong><br />

<strong>Sprechangst</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> wird in der Literatur nur wenig behandelt,<br />

wohingegen über <strong>Sprechangst</strong> allgemein umfangreich berichtet wird <strong>und</strong><br />

<strong>unter</strong>schiedliche Behandlungsmethoden genannt werden. Im Rahmen dieser<br />

Ar<strong>bei</strong>t wird kindliche <strong>Sprechangst</strong> in den meisten Fällen parallel zu <strong>Hemmung</strong><br />

<strong>und</strong> Unsicherheit verwendet, denn sie stellt eine Spezifizierung sozialer<br />

Ängste dar. Beushausen (1996) erwähnt, dass eine „Einordnung der<br />

<strong>Sprechangst</strong> <strong>unter</strong> die Sozialängste in der Literatur die weitaus häufigste [ist].<br />

(....) <strong>Sprechangst</strong> wird da<strong>bei</strong> als diskrete [Hervorhebung v. Verf.] Form von<br />

Sozialangst gewertet“ (Beushausen, 1996, S. 20). 13 Die Verfasserin hält<br />

dennoch einen kurzen Überblick über die spezifische <strong>Sprechangst</strong>problematik<br />

für angebracht. Beushausen (1996) bietet eine umfangreiche Darstellung<br />

13 Definition von Sozialangst nach Beushausen (1996): „<strong>Hemmung</strong>en in sozialen Kontakten,<br />

die nicht unbedingt orale Kommunikation oder ein Publikum erfordern, sich also auch im<br />

nonverbalen Verhalten als Gehemmtheit, Erröten, Scheu etc. manifestieren können“ (ebd., S.<br />

17).<br />

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