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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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Bikulturalität <strong>und</strong> Migration<br />

5 Bikulturalität <strong>und</strong> Migration<br />

5.1 Definition<br />

Jeder Mensch gehört in seinem Leben vielen verschiedenen Kulturen an.<br />

Eine Mikrokultur bildet da<strong>bei</strong> die Familie. Auch enge Fre<strong>und</strong>e haben eine<br />

eigene Kultur. Die Zugehörigkeit zu einer Partei oder einer Berufsgruppe hat<br />

wieder einen anderen Status einer Kultur. Fest steht, dass der Begriff „Kultur“<br />

nicht eindeutig definiert ist, ebenso wenig wie der Begriff „Sprache“ (vgl.<br />

Grosjean, 1996, S. 176). Daher ist auch der Begriff „Bikulturalität“ nicht<br />

eindeutig festzulegen. Im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t wird Bikulturalität als<br />

Zugehörigkeit zu zwei oder mehreren Kulturen von <strong>unter</strong>schiedlichen<br />

Nationen verstanden. Auf die Kulturzugehörigkeit zu mehreren Subkulturen<br />

innerhalb einer großen Landeskultur wird nicht näher eingegangen, da der<br />

Begriff der Migration im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t auf Wanderungsbewegungen<br />

über die Nationalgrenzen hinaus zu verstehen ist. 24<br />

Es soll nun ein kurzer Einblick in die Bikulturalitätsproblematik gegeben<br />

werden, um später konkreter auf den <strong>Aspekt</strong> der Migration einzugehen. Es<br />

soll gezeigt werden, wie schwierig die Positionsbestimmung für Personen ist,<br />

die sich mehreren Kulturen zugehörig fühlen <strong>und</strong> welche Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

sie dadurch haben.<br />

5.2 Innere Konflikte <strong>und</strong> gesellschaftliche Einflüsse<br />

In Deutschland ist ein Erwerb der Staatsbürgerschaft bisher nur möglich,<br />

wenn die Eigene aufgegeben wird. Einige Ausnahmeregelungen erlauben<br />

eine doppelte Staatsbürgerschaft, was <strong>bei</strong> ca. 20% der Bevölkerung der Fall<br />

ist, dar<strong>unter</strong> meist <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> aus binationalen Ehen, <strong>bei</strong> Aussiedlern <strong>und</strong><br />

Angehörigen der zweiten Migrantengeneration (vgl. B<strong>und</strong>esausländer-<br />

Beauftragte, 2001).<br />

Die Diskussion um die „doppelte Staatsbürgerschaft“ in den vergangenen<br />

Jahren hat gezeigt, wie schwer sich die deutsche Gesellschaft <strong>und</strong> Politik<br />

damit tun, einer Person die Zugehörigkeit zu mehreren nationalen Kulturen<br />

zuzugestehen. Der Begriff der „Loyalität“ spielt in dieser Diskussion eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Kann eine Person sich gleichzeitig loyal zu mehreren Nationen verhalten?<br />

Grosjean (1996) stellt dies nicht in Frage. Für ihn bedeutet das Gefühl der<br />

24 Ein Überblick zum Begriff der Bikulturalität findet sich <strong>bei</strong> Fthenakis et al. (1985).<br />

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