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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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<strong>Soziale</strong> <strong>Hemmung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong><br />

diesem inkonsequenten Erziehungsstil auf. Sie können keinerlei<br />

Zusammenhang zwischen eigenem Verhalten <strong>und</strong> der Konsequenz der Eltern<br />

erkennen. Das Kind nimmt das mangelnde Eingreifen <strong>und</strong> fehlende<br />

Erziehungsmaßnahmen als Gleichgültigkeit ihm gegenüber wahr. Auch<br />

Inkonsequenz <strong>bei</strong> Bestrafungen <strong>und</strong> Belohnungen können dazu führen, dass<br />

Kinder sich der Willkür der Eltern „ausgeliefert“ fühlen. Strafandrohung,<br />

körperliche <strong>und</strong> sprachliche Züchtigung können zu starken Ängsten vor<br />

Erziehungsmaßnahmen führen. Die Kinder fühlen sich hilflos durch die<br />

Unvorhersehbarkeit <strong>und</strong> Unkontrollierbarkeit von Strafen <strong>und</strong> deren Ausmaß.<br />

Zu <strong>dem</strong> Erziehungsstil „Laissez faire“ ist auch eine Vernachlässigung des<br />

Kindes zu zählen. Kinder, die ganz auf sich allein gestellt sind, erleben<br />

keinerlei oder nur selten emotionale Zuwendung. Ihnen fehlt das Gefühl, dass<br />

sie angenommen werden, denn das Kind hat keine Kontroll- oder<br />

Vorhersehbarkeitssignale, wann es Zuwendung bekommt <strong>und</strong> wann diese<br />

ausbleibt.<br />

Überbehütung<br />

Überbehütung <strong>und</strong> Einengung stellen keine förderliche Basis zur Entwicklung<br />

eines Selbstwertgefühls dar. Nehmen die Eltern den <strong>Kindern</strong> jegliche<br />

Verantwortung ab, fehlen ihnen Erfahrungen über eigene Kompetenzen <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten. Ihre Frustrationstoleranz ist niedriger als <strong>bei</strong> anderen <strong>Kindern</strong>.<br />

Sie lernen nicht, Kontakte zu knüpfen <strong>und</strong> aufrecht zu erhalten. Eltern, die<br />

ihre Kinder nicht loslassen können, wollen sie zwanghaft an sich binden. Den<br />

<strong>Kindern</strong> wird eine Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Eltern<br />

übergeben, die sie überfordert <strong>und</strong> in ihrer eigenen Entwicklung hemmt <strong>und</strong><br />

einengt. So kann sich auch eine Schulphobie entwickeln: das Kind fühlt sich<br />

für die Eltern verantwortlich, entwickelt Trennungsängste <strong>und</strong> fürchtet sich<br />

davor, sie allein zu Hause zurückzulassen. Es bekommt Bauchschmerzen<br />

oder andere psychosomatische Symptomen, die rechtfertigen, dass es nicht<br />

in die Schule gehen muss. Oftmals üben gerade überbehütende Eltern<br />

Leistungsdruck auf ihre Kinder aus <strong>und</strong> überfordern diese, so dass es zu<br />

Blockaden <strong>und</strong> Verweigerungsverhalten kommt (vgl. Rogge, 1997, S. 215-<br />

218). Da<strong>bei</strong> rücken die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder für die Eltern in<br />

den Hintergr<strong>und</strong>.<br />

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