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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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<strong>Soziale</strong> <strong>Hemmung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong><br />

formulieren <strong>und</strong> diese auch Anderen mitzuteilen, als auch der Fähigkeit<br />

selbstständig Entscheidungen zu treffen <strong>und</strong> diese zu verwirklichen, gestärkt.<br />

„Die bewegende Kraft sollte <strong>bei</strong> sich selbst <strong>und</strong> nicht in der Umgebung<br />

gesehen werden“ (Friebel & Friedrich, 1996, S. 27). Dazu gehört auch eine<br />

bewusste Kontrolle über sich selbst in Konfliktsituationen, was eine<br />

Entwicklung adäquater Lösungskonzepte ermöglicht.<br />

Ein weiterer bedeutender <strong>Aspekt</strong> sind soziale Fertigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen.<br />

Im sozialen Umgang ist die Wahrnehmung der Gefühle anderer, das<br />

Erkennen <strong>und</strong> Interpretieren sozialer Reize auf verbaler <strong>und</strong> nonverbaler<br />

Ebene ein wichtiger Gesichtspunkt. Dazu gehört neben der Äußerung eigener<br />

Gefühle <strong>und</strong> Bedürfnisse die Akzeptanz sowohl negativer als auch positiver<br />

Aussagen der Kommunikationspartner (vgl. Friebel & Friedrich, 1996, S. 26-<br />

27). Nach F. Petermann <strong>und</strong> U. Petermann (1994) sollten Kinder, neben<br />

sozialen Fertigkeiten, frei sein von Angst vor sozialen Interaktionen (ebd., S.<br />

21).<br />

Wie kann man nun sozial unsicheres Verhalten definieren? Ein einfacher<br />

Umkehrschluss trifft in gewissem Maße sicherlich zu: Kinder, die sozial<br />

gehemmt sind, verfügen über nur unzureichende soziale Fertigkeiten <strong>und</strong><br />

haben Angst in sozialen Interaktionen. Sie haben in ihrer Entwicklung keine<br />

hinreichenden Erfahrungen mit positiven <strong>und</strong> negativen Ereignissen sozialer<br />

Interaktion gemacht, so dass sie sich in Konfliktsituationen überfordert fühlen<br />

<strong>und</strong> keine Reaktionsmechanismen für einen adäquaten Umgang damit<br />

ausgebildet haben. Es gelingt ihnen nicht, ihr eigenes Verhalten <strong>und</strong> die<br />

darauf folgenden Konsequenzen miteinander in Bezug zu setzen (vgl. F.<br />

Petermann & U. Petermann 1994, S. 16). Oft tritt das unsichere Verhalten<br />

nicht universell auf, sondern ist gekoppelt an bestimmte Situationen <strong>und</strong>/oder<br />

Personen. Nach Friedrich & Friebel (1996) ist Schüchternheit „soziale<br />

Unsicherheit, eine mangelnde Fähigkeit, soziale Signale richtig<br />

wahrzunehmen, zu beurteilen <strong>und</strong> auf sie angemessen zu reagieren“ (ebd., S.<br />

11). Demnach ist nach den Autoren Schüchternheit mit sozialer Unsicherheit<br />

gleichzusetzen.<br />

Viele Kinder entwickeln neben einer Unsicherheit zusätzlich soziale Ängste.<br />

Um dies näher zu spezifizieren, ist eine Klärung <strong>und</strong> Abgrenzung des Begriffs<br />

„Angst“ notwendig. Im folgenden wird der Unterschied zwischen „Angst“ <strong>und</strong><br />

„Furcht“ dargestellt <strong>und</strong> von sozialer Unsicherheit abgegrenzt.<br />

16

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