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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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Planung <strong>und</strong> Durchführung des Therapiekonzepts<br />

werden, dass ihr diese Verantwortung bewusst ist <strong>und</strong> sie sich in bestimmten<br />

Momenten unsicher über die Konsequenzen ist, die ihr eigenes Verhalten<br />

aufwerfen.<br />

Als wichtigste Ursache ihrer Unsicherheit ist nach Einschätzung der<br />

Verfasserin der fehlende Bezug zu ihrer Herkunftssprache im schulischen<br />

Kontext. Ihre zweisprachigen Kompetenzen spielen hier nur eine<br />

<strong>unter</strong>geordnete Rolle. Auch ihr kultureller Bezugsrahmen findet im Unterricht<br />

keinerlei Beachtung, ein Vergleich zu anderen Kulturen, mit denen sie in<br />

Kontakt kommt, erfolgt nicht. So hat sie auch keinerlei Einblick in andere<br />

Kulturen <strong>und</strong> erlebt diese als <strong>und</strong>urchsichtig <strong>und</strong> fremd. Dies kann sich auf<br />

ihre emotionale Entwicklung negativ auswirken, wie bereits in Kapitel 5.3.4<br />

erwähnt. Eine innere Zerrissenheit bezüglich ihrer sprachlichen Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Unsicherheit führen zu <strong>Hemmung</strong>en <strong>und</strong><br />

Sprechängsten.<br />

Die bis hier dargestellten Zusammenhänge verdeutlichen die Komplexität <strong>und</strong><br />

Individualität von sozialer <strong>Hemmung</strong> <strong>und</strong> Mehrsprachigkeit <strong>und</strong> Bikulturalität.<br />

Es wurde nach Ursachen für die Unsicherheit des Mädchens Gaetana<br />

gesucht <strong>und</strong> anhand der dargestellten theoretischen <strong>Aspekt</strong>e eingeordnet.<br />

Da<strong>bei</strong> wurde deutlich, dass es sich um eine komplexe Problematik handelt<br />

<strong>und</strong> dass von einem „Ursachenbündel“ auszugehen ist, das sich nicht<br />

ausschließlich mit den Ursachen deckt, die F. Petermann <strong>und</strong> U. Petermann<br />

(1994, 2000) für ihr Therapiekonzept als Gr<strong>und</strong>lage ansehen.<br />

7 Planung <strong>und</strong> Durchführung des Therapiekonzepts<br />

Das im Folgenden dargestellte Therapiekonzept für sozial unsichere Kinder<br />

soll auf die praktische Ar<strong>bei</strong>t mit sozial unsicheren <strong>Kindern</strong> hinführen, um<br />

konkrete Maßnahmen in den Mittelpunkt der Betrachtung zu rücken. Das<br />

Therapiekonzept nach F. Petermann <strong>und</strong> U. Petermann (1994, 2000) eignet<br />

sich aus <strong>dem</strong> Gr<strong>und</strong>, da es ein häufig verwendetes Training ist. An dieser<br />

Stelle sollen vor Allem Unzulänglichkeiten in Bezug auf die Ar<strong>bei</strong>t mit<br />

mehrsprachigen <strong>Kindern</strong> dargestellt <strong>und</strong> auf die individuelle Problemlage<br />

Gaetanas – wenn möglich - übertragen werden. Das Programm ist in einigen<br />

Teilen mit Gaetana durchgeführt worden. Da<strong>bei</strong> wurden Veränderungen<br />

vorgenommen, um ihre individuelle Problematik in den Mittelpunkt der<br />

Therapie zu stellen.<br />

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