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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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Aufwachsen in einer mehrsprachigen Umgebung<br />

Das Ziel, auch ausländische Kinder mit institutionell organisierten Angeboten<br />

zu erreichen, kann <strong>dem</strong>nach durch eine hinreichende Aufklärung <strong>und</strong><br />

Transparenz erreicht werden.<br />

Gaetana ist in keinem Verein Mitglied. Nachmittags trifft sie sich<br />

überwiegend mit ihrer besten Fre<strong>und</strong>in. Auf die Frage, ob sie gerne ein Hobby<br />

hätte, antwortet sie: ‚Nein, es geht mir gut so, mir ist nicht langweilig. Ich kann<br />

was machen mit G. (beste Fre<strong>und</strong>in) oder meinem Bruder.’ Die oben<br />

genannte Skepsis der Eltern gegenüber institutionellen Organisationen<br />

spiegelt sich auch <strong>bei</strong> Gaetanas Eltern wider. Eine Teilnahme ihrer Tochter<br />

an einer Klassenfahrt wollen sie nicht erlauben, genauere Gründe nennen sie<br />

aber nicht. Anzunehmen ist eine Unsicherheit über den Ablauf <strong>und</strong> die<br />

Aktivitäten auf solchen Fahrten, obwohl die Informationen durch den Lehrer<br />

sehr umfangreich sind. Da<strong>bei</strong> spielt sicherlich auch das Alter von Gaetana<br />

eine Rolle (Frage 64-70, Anhang).<br />

Neben der institutionell <strong>und</strong> nicht institutionell organisierten Freizeitgestaltung<br />

wurden die Kinder intensiv über ihre sozialen Netze <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften<br />

befragt. Da<strong>bei</strong> wurden die Anzahl der Fre<strong>und</strong>e, die Wahl des besten<br />

Fre<strong>und</strong>es <strong>und</strong> die ethnische Zusammensetzung des Fre<strong>und</strong>eskreises der<br />

Kinder <strong>unter</strong>sucht.<br />

Auf ausgewählte <strong>Aspekt</strong>e, die im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t interessant<br />

erscheinen, soll im Folgenden näher eingegangen werden. Besonders die<br />

Frage, ob sich Kinder <strong>bei</strong> der Wahl ihrer Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e an der<br />

Herkunft <strong>und</strong> kultureller Zugehörigkeit orientieren, erscheint wichtig.<br />

6.1.4 Fre<strong>und</strong>schaftsnetze<br />

Die Wahl der Fre<strong>und</strong>schaften spielt in der Entwicklung jedes Kindes eine<br />

wichtige Rolle, denn zum ersten Mal können Beziehungsnetze außerhalb der<br />

Familie geknüpft werden. „Fre<strong>und</strong>e sind freiwillig <strong>und</strong> zum ersten Mal<br />

selbständig gewählte Interaktionspartner“ (DJI, 2000, S. 46). Die meisten der<br />

befragten Kinder geben an Fre<strong>und</strong>e zu haben, lediglich 10 Kinder benennen<br />

keine Fre<strong>und</strong>e. Die Mehrzahl der Fre<strong>und</strong>schaften entwickelt sich im<br />

Kindergarten oder in der Schule. Bei 61% der Schulkinder <strong>und</strong> 45% der<br />

Kindergartenkinder kommt es zu Überschneidungen der Fre<strong>und</strong>eskreise aus<br />

der Schule oder <strong>dem</strong> Kindergarten <strong>und</strong> den nachmittäglichen<br />

Spielkameraden.<br />

Gaetana nennt acht Fre<strong>und</strong>innen italienischer, türkischer <strong>und</strong> deutscher<br />

Herkunft. Davon kennt sie fünf aus der Schule, drei aus ihrer Klasse. Ihre<br />

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