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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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Einleitung 4<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Fragestellung<br />

Im Zuge der europäischen Annäherung gewinnen Sprachen in unserer<br />

Gesellschaft einen immer bedeutsameren Raum. Die Einführung von<br />

Englisch in der Gr<strong>und</strong>schule in Nordrhein-Westfalen ab <strong>dem</strong> Jahr 2003 zeigt<br />

deutlich, dass auch in der Bildungspolitik ein Wandel stattfindet <strong>und</strong> Sprachen<br />

einen wichtigeren Stellenwert einnehmen. Gleichzeitig besuchen immer mehr<br />

zwei- oder mehrsprachige Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, die nicht Englisch oder<br />

Deutsch als erste Sprache sprechen, deutsche Kindergärten oder Schulen,<br />

suchen eine Lehrstelle oder einen Platz an Universitäten. Und immer mehr<br />

Pädagogen 1 klagen über Probleme, die sie mit den mangelnden<br />

Deutschkenntnissen dieser Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen haben. Gaschke (2001)<br />

schreibt am 17. Mai diesen Jahres in der ZEIT: „Sprachlos bunt. Das Deutsch<br />

vieler Einwandererkinder ist schlechter denn je.“ Dies spiegelt eine negative<br />

Gr<strong>und</strong>einstellung gegenüber der Mehrsprachigkeit wider. Dennoch gibt es<br />

gerade in der linguistischen <strong>und</strong> psychologischen Zweisprachigkeitsforschung<br />

einen Paradigmenwechsel, weg von einer defizitorientierten Sichtweise, die<br />

nur die Nachteile einer zweisprachigen Erziehung aufzeigt, hin zu einer<br />

Forderung nach einem Blick auf die besonderen Kompetenzen dieser Kinder,<br />

sowohl auf sprachlicher als auch auf sozialer Ebene. Wem soll nun Glauben<br />

geschenkt werden? Den Kritikern <strong>und</strong> Skeptikern der Multikulturalität, die<br />

mehrsprachigen <strong>Kindern</strong> von vornherein eine problematische Schullaufbahn<br />

<strong>und</strong> Karriere prognostizieren? Oder den Optimisten, die die Kompetenzen in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> rücken, das Bildungswesen kritisieren <strong>und</strong> dort die<br />

Probleme sehen, die den <strong>Kindern</strong> wie Steine in den Weg gelegt werden? Und<br />

die Kinder selber? In welcher Rolle sehen sie sich? Viele sind hier geboren<br />

<strong>und</strong> fühlen sich doch nicht zu Hause, viele leben in zwei Kulturen, die<br />

<strong>unter</strong>schiedliche Forderungen an sie stellen. Wie reagieren sie auf diese<br />

Zerrissenheit? Welche Probleme oder Vorteile sehen sie?<br />

Diese Ar<strong>bei</strong>t versucht Antworten auf einige dieser Fragen zu geben.<br />

Besonders berücksichtigt wird da<strong>bei</strong> der <strong>Aspekt</strong> der Unsicherheit <strong>und</strong> der<br />

<strong>Sprechangst</strong> gerade dieser mehrsprachigen Kinder, die einen großen Teil<br />

ihrer Kindheit in Deutschland verbracht haben. Aus eigener Erfahrung der<br />

Verfasserin durch Praktika <strong>und</strong> intensiven Kontakt durch<br />

1 Im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t wird gr<strong>und</strong>sätzlich die männliche Genusmarkierung als allgemeine<br />

Form verwendet. Dies impliziert sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht <strong>und</strong><br />

stellt keine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts dar, sondern dient <strong>dem</strong> besseren<br />

Lesefluss.

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