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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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Aufwachsen in einer mehrsprachigen Umgebung<br />

Stadtentwicklung <strong>und</strong> Statistik, 2000). Gaetana wohnt mit ihrer Familie seit<br />

sieben Jahren in Deutschland. Die Familie besitzt die italienische<br />

Staatsbürgerschaft (Frage 2, Anhang).<br />

Dies zeigt, dass viele dieser Kinder seit ihrer Geburt mit mindestens zwei<br />

Kulturen in Kontakt getreten sind: der Deutschen <strong>und</strong> der Herkunftskultur ihrer<br />

Eltern. Viele haben auch Erfahrungen mit <strong>unter</strong>schiedlichen Religionen<br />

gemacht, die Mehrzahl ihrer Eltern gehört <strong>dem</strong> islamischen Glauben an.<br />

Die meisten Kinder stammen aus „Normalfamilien“ (DJI, 2000, S. 5). Sie<br />

leben mit ihren Eltern <strong>und</strong> einem oder mehreren Geschwistern zusammen.<br />

Fast alle Väter <strong>und</strong> ein großer Teil der Mütter sind berufstätig, die Meisten als<br />

Ar<strong>bei</strong>ter oder Angestellte.<br />

Gaetana lebt mit ihren Eltern <strong>und</strong> ihrem Bruder in einer Wohnung. In der<br />

Nähe wohnen viele verwandte Familien. Wie bereits geschildert, ar<strong>bei</strong>ten<br />

Gaetanas Eltern vormittags <strong>und</strong> nachmittags als Reinigungskräfte der<br />

Universität (Frage 3-5, Anhang).<br />

6.1.2 Kindergarten <strong>und</strong> Schule<br />

Ein Schwerpunkt der Untersuchung des DJI (2000) liegt auf der genaueren<br />

Analyse der besuchten Bildungseinrichtungen. Da<strong>bei</strong> haben die Autoren<br />

zwischen Kindergartenkindern <strong>und</strong> Schulkindern <strong>unter</strong>schieden.<br />

Die meisten der befragten Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren<br />

besuchen einen Kindergarten, nur 25 von 314 <strong>Kindern</strong> nutzen dieses Angebot<br />

nicht. Dieses Ergebnis spiegelt nicht die allgemein angenommene Ansicht<br />

wider, dass ausländische Kinder seltener einen Kindergarten besuchen als<br />

deutsche. Auch Şen <strong>und</strong> Goldberg (1994) gehen von einer Veränderung der<br />

Sichtweise der türkischen [oder anderer Nationalitäten, Anmerkung. K.H.]<br />

Familien aus. Die ausländischen Familien haben <strong>dem</strong>nach erkannt, dass der<br />

Besuch eines Kindergartens eine gute Möglichkeit der Vorbereitung auf die<br />

Schulzeit <strong>und</strong> gleichzeitig einen ersten, intensiven Kontakt zu der anderen<br />

Kultur ermöglicht. Auch der Erwerb der deutschen Sprache spielt da<strong>bei</strong> eine<br />

wichtige Rolle. Allerdings existieren nach wie vor Vorbehalte gegenüber<br />

<strong>unter</strong>schiedlichen Erziehungsmethoden <strong>und</strong> –ansichten, vor Allem in<br />

religiösen Gr<strong>und</strong>fragen, da die meisten deutschen Kindergärten konfessionell<br />

organisiert sind (vgl. Şen & Goldberg, 1994, S. 55-57).<br />

Eine weitere verbreitete Annahme, dass ausländische Kinder vornehmlich die<br />

Sonder- <strong>und</strong> Hauptschule besuchen, konnte in der Befragung ebenfalls nicht<br />

bestätigt werden: Nur ein geringer Teil (2%) der interviewten 892 Kinder im<br />

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