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Soziale Hemmung und Sprechangst bei Kindern unter dem Aspekt ...

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Aufwachsen in einer mehrsprachigen Umgebung<br />

Interviews mit Gaetana wurde explizit darauf geachtet, dass die Fragen mit<br />

der Studie des DJI vergleichbar sind. Der Forderung Mayrings (1996) nach<br />

einer Einbindung der Einzelfallanalyse in „einen größeren Zusammenhang“<br />

(ebd., S. 30) soll mit dieser Methode nachgegangen werden. Das ermittelte<br />

Material wurde zuvor von der Verfasserin strukturiert. Im Folgenden findet<br />

sich ein quantitativer Vergleich der DJI-Studie mit den qualitativen<br />

Ergebnissen aus <strong>dem</strong> Interview mit Gaetana, was deutlich sichtbar gemacht<br />

wurde. Hinzugezogen werden auch Gedanken von Kuhs (1989) über<br />

Unsicherheit <strong>bei</strong> mehrsprachigen <strong>Kindern</strong>.<br />

6.1 „Wie Kinder multikulturellen Alltag erleben!“<br />

Die Untersuchung des DJI basiert vornehmlich auf quantitativen <strong>und</strong><br />

qualitativen Kinderbefragungen in Köln, München <strong>und</strong> Frankfurt, die das DJI<br />

im Frühjahr 1999 durchgeführt hat. Quantitativ in <strong>dem</strong> Sinne, als dass über<br />

1.000 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren anhand eines standardisierten<br />

Fragebogens über ihre sozialen Kontakte, ihr Sprachverhalten <strong>und</strong> ihre<br />

Freizeitgestaltung interviewt wurden. Mit einigen <strong>Kindern</strong> fand anschließend<br />

ein intensiveres Gespräch statt, das nähere Auskünfte geben <strong>und</strong> qualitative<br />

Aussagen liefern sollte, um bestimmte Sachverhalte genauer zu beleuchten.<br />

Ziel der Befragung war es, direkte Auskünfte von <strong>Kindern</strong> zu bekommen, wie<br />

sie im Alltag mit ihrer multikulturellen Umgebung umgehen, in der sie<br />

aufwachsen. Die einleitende Fragestellung lautet:<br />

Wie handeln Kinder ohne deutschen Paß in einem sozialen Milieu, das durch<br />

Multikulturalität geprägt ist? Wie gestalten sie ihre Fre<strong>und</strong>schaftsnetze, <strong>und</strong><br />

welchen Aktivitäten gehen sie nach? (DJI, 2000, S. 3)<br />

6.1.1 Familiäre Strukturen<br />

Es wurden 1.208 Kindergarten- <strong>und</strong> Schulkinder befragt. Sie leben in<br />

Stadtteilen der oben genannten Städte, die eine stark gemischte<br />

Bevölkerungsstruktur aufweisen. Die meisten Kinder sind türkischer Herkunft<br />

(582 Kinder), die anderen Kinder stammen größtenteils aus den ehemaligen<br />

„Anwerbestaaten“, also Italien, Spanien, Griechenland, u. a. Keines der<br />

Kinder verfügt über einen deutschen Pass, jedoch sind 75% in Deutschland<br />

geboren <strong>und</strong> ihre Familien leben zum großen Teil länger als zehn Jahre hier.<br />

Gaetana wohnt in Köln-Ehrenfeld, einem Stadtteil, der eine ähnliche<br />

Bevölkerungsstruktur wie Köln-Nippes, <strong>dem</strong> Stadtteil, in <strong>dem</strong> die DJI-Studie<br />

durchgeführt wurde, aufweist: In Nippes beträgt der Anteil der ausländischen<br />

Wohnbevölkerung 19,8%, in Ehrenfeld 21, 8% (Zahlen nach: Amt für<br />

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