09.10.2013 Aufrufe

Auktionskatalog 189 - Alte und Moderne Kunst

Auktionskatalog 189 - Alte und Moderne Kunst

Auktionskatalog 189 - Alte und Moderne Kunst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> Auktionshaus Eva Aldag<br />

Künstlerindex<br />

H<strong>und</strong>ertwasser, Friedensreich<br />

geboren am 15.12.1928 in Wien - gestorben am 19.2.2000 bei einer Kreuzfahrt an Bord der Queen Elizab<br />

Katalognummern in dieser Auktion: 362,<br />

Österreichischer Maler, Graphiker, Architekt <strong>und</strong> Ökologe. Eigentlich Friedrich Stowasser (in Eigenkreation auch "Friedensreich<br />

Regentag Dunkelbunt H<strong>und</strong>ertwasser"). Ein Nachfahre des berühmten Altphilologen Joseph Maria Stowasser. Seine künstlerischen<br />

Einflüsse in der Malerei <strong>und</strong> Bildhauerei setzte er auch in der Gestaltung mehrerer Gebäude um. Da "sto" in vielen Sprachen das Wort<br />

für h<strong>und</strong>ert ist, legte er sich den Künstlernamen H<strong>und</strong>ertwasser zu. Manchmal nannte er sich (hyaku-sui), die japanische Übersetzung<br />

seines Nachnamens. Seine bunten Bilder waren durch weiche Naturformen <strong>und</strong> Spiralen geprägt. Von der Wiener Secession,<br />

insbesondere von Gustav Klimt <strong>und</strong> Egon Schiele inspiriert, entwickelte der Aktionskünstler <strong>und</strong> Umweltaktivist seinen eigenen<br />

"H<strong>und</strong>ertwasser-Stil". Seine Popularität <strong>und</strong> die hohe <strong>Kunst</strong> der Massenvermarktung verhalfen ihm zu weltweiter Bekanntheit. Seine<br />

Wahlheimat war jedoch Neuseeland <strong>und</strong> sein Zuhause sein Schiff Regentag, ein umgebauter Frachter. Er bezeichnete die gerade<br />

Linie als gottlos, da sie in der Natur nicht vorkommt. Deshalb forderte er in seinem "Verschimmelungsmanifest", daß die gerade Linie<br />

verboten werden sollte. 1943 werden 69 seiner 74 jüdischen Familienangehörigen mütterlicherseits deportiert <strong>und</strong> in<br />

Konzentrationslagern umgebracht. 1948-49 Nach dem Nachholen des Abiturs: <strong>Kunst</strong>studium an der Wiener <strong>Kunst</strong>akademie. 1949<br />

Italienreise, 1950 Aufenthalt in Paris, 1951 Reise nach Marokko <strong>und</strong> Tunis. Ab 1967 werden Grafiken, Plakate, Poster von ihm in<br />

großen Auflagen verkauft. Ab 1981 Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1991 wird das H<strong>und</strong>ertwassermuseum in<br />

Wien eröffnet. Sein Markenzeichen sind bunte Säulen, goldene Zwiebeltürmchen <strong>und</strong> begrünte Dachterrassen, in seinen Häusern wie<br />

in seinen Bildern gibt es keine rechten Winkel <strong>und</strong> keine gerade Linie. Zu Ehren H<strong>und</strong>ertwassers wurde 2004 in Uelzen das<br />

"H<strong>und</strong>ertwasser-Musical" von Konstantin Wecker / Rolf Rettberg aufgeführt. Literatur: Vollmer, Band VI (Nachträge H-Z), Seite 87.<br />

Hussmann, Albert Hinrich<br />

geboren am 3.3.1874 in Lüdingworth bei Cuxhaven - gestorben um 1946 in Berlin<br />

Katalognummern in dieser Auktion: 742,<br />

deutscher Bildhauer, Schüler der Hochschule für bildende Künste in Berlin, Mitbegründer der "Zunft St. Lukas", ist hauptsächlich<br />

Tierbildner, seine Spezialität sind Reiterdarstellungen, oft in dramatischer Bewegung, wie sein Hauptwerk "Sterbende Amazone", seit<br />

<strong>189</strong>9 beschickt er fast alljährlich die Große Berliner <strong>Kunst</strong>ausstellung mit Reiterstatuen <strong>und</strong> -statuetten, tätig u.a. für die<br />

Porzellanmanufaktur Rosenthal, siehe Thieme Becker<br />

Hübner-Lauenburg, Wilhelm<br />

geboren am 9.3.1881 in Lauenburg i.P. - ?<br />

Katalognummern in dieser Auktion: 250,<br />

deutscher Maler <strong>und</strong> Graphiker. Er malt Tiere, Landschaften <strong>und</strong> Bildnisse. Ansässig in Berlin. Studium 1909/12 bei Georg Koch <strong>und</strong><br />

P. Meyerheim an der Berliner Akademie. Studienaufenthalte in Rom, Florenz, Paris. Lit.: Dreßler, Vollmer.<br />

Höckner, Rudolf<br />

geboren am 28.7.1864 auf Rittergut Hilmersdorf bei Wolkenstein (Sachsen) - gestorben am 22.4.1942 in<br />

Katalognummern in dieser Auktion: 65,<br />

Deutscher Landschaftsmaler <strong>und</strong> Zeichner. 1883 geht er zunächst nach München, wo er dem Maler Charles Palmié begegnet. Das<br />

Studium der Theologie nimmt er 1885 in Tübingen auf <strong>und</strong> schließt ein weiteres Semester in Leipzig an. Bereits ein Jahr später wird er<br />

an der Großherzoglichen Sächsischen <strong>Kunst</strong>schule zu Weimar, als Schüler Theodor Hagens aufgenommen. Fre<strong>und</strong>schaften dort u.a.<br />

mit den Künstlern Karl Buchholz, Albert Brendel <strong>und</strong> Christian Rohlfs. Nach Abschluß des Studiums <strong>und</strong> mit besonderer Auszeichnung<br />

im Fach Landschaftsmalerei verläßt er die Schule <strong>189</strong>0. Oldenburg, Italien, Weimar, München <strong>und</strong> Flensburg sind seine Stationen der<br />

folgenden Jahre. <strong>189</strong>1 heiratet er Brigitte Ebsen. Aus wirtschaftlichen Gründen ist er <strong>189</strong>5 gezwungen, neben seiner künstlerischen<br />

Tätigkeit als Mitarbeiter der Nord-Ostsee-Zeitung in Kiel zu arbeiten. 1905 siedelt er nach Hamburg über, um eine Stelle als Redakteur<br />

bei den Hamburger Nachrichten anzunehmen. Seit dem Jahr 1907 lebt er als freischaffender Künstler in Hamburg <strong>und</strong> zieht 1915<br />

nach Wedel, wo ihm 1939 anläßlich seines 75. Geburtstages das Ehrenbürgerrecht verliehen wird. Die Landschaft r<strong>und</strong> um die<br />

holsteinische Stadt am Rande von Marsch <strong>und</strong> Geest wird zum beherrschenden Thema seiner Bilder. Immer geht es um feine<br />

Farbton- <strong>und</strong> Lichtabstimmungen, um das Nachspüren atmosphärischer Nuancen, um das Umsetzen von Formen in Farb- <strong>und</strong><br />

Lichtwerte ohne feste Konturen. 1929 Ehrenmitglied des Altonaer Künstlervereins. Mitglied der Ekens<strong>und</strong>er Malerkolonie. Richtig<br />

leben konnte der Freilichtmaler von seinen Werken nicht, obwohl er in vielen Ausstellungen vertreten war. Oft entstehen seine Bilder<br />

auf mit Zeitung beklebten Pappen als Maluntergr<strong>und</strong>. Eine originelle Idee, doch eher eine Verlegenheitslösung bei der damaligen<br />

Materialknappheit. Einige seiner Nachbarn der kleinen Mietwohnung an der Mühlenstraße bekommen mit, daß hier <strong>und</strong> da eine<br />

Rechnung mit einem kleinen Bild "bezahlt" wird. Literatur: Thieme Becker, Band XVII (Heubel-Hubard), Seite 186.<br />

Höppener, Hugo<br />

geboren am 8.10.1868 in Lübeck - gestorben am 23.2.1948 in Woltersdorf bei Berlin<br />

Katalognummern in dieser Auktion: 384,<br />

Deutscher Maler, Graphiker <strong>und</strong> Illustrator. Bekannt unter dem Pseudonym "Fidus", "Künstler alles Lichtbaren" wurde er genannt.<br />

Während seines <strong>Kunst</strong>studiums in München lernte er den Maler Karl Wilhelm Diefenbach kennen. Weil dieser in der freien Natur auf<br />

Kleidung verzichtet hatte, wurde er zu acht Tagen Haft verurteilt. Höppener saß die Strafe für den älteren Meister ab, worauf<br />

Diefenbach ihm den Namen Fidus (der Getreue) verlieh. 1889 ging er an die Münchner Akademie zurück, öffnete sich<br />

theosophisch-spirituellen Gedankengängen. Er vertrat fortan eine mystische Naturreligion <strong>und</strong> setzte sich für Ideen einer Sexualreform<br />

ein. Der spezifische Jugendstil seiner Bilder wurde fortan mit esoterischen Symbolen (Lotosblüten, Eiformen, Kreuzen,<br />

Sonnenzeichen) angereichert. Zudem entwarf er Pläne zu gigantischen Tempelanlagen für eine neue Natur- <strong>und</strong> Lichtreligion, in<br />

denen sich das Volk zur Andacht versammeln sollte. Sein berühmtestes Bild wurde das in mehrfacher Ausfertigung entstandene<br />

"Lichtgebet". Um 1900 war er einer der bekanntesten Maler Deutschlands. Beachtliche Kontakte bestanden zum intellektuellen Umfeld<br />

dieser Zeit, beispielsweise zu Willy Pastor oder Arthur Moeller van den Bruck, ebenso zum Friedrichshagener Dichterkreis. Er wahrte<br />

zudem engen Kontakt zur Gartenstadt-Bewegung, zur Bodenreform-Bewegung <strong>und</strong> zum Wandervogel. 1912 gründete er den<br />

Sankt-Georgs-B<strong>und</strong>. Für den 1912 in Hamburg stattfindenden Kongress zu "biologischer Hygiene" entwarf er das Plakat <strong>und</strong> er<br />

begeisterte dort die Zuhörer mit einem Lichtbildvortrag über seine <strong>Kunst</strong> des "aufsteigenden Lebens". Als Illustrator für die Münchner<br />

"Jugend" <strong>und</strong> den "Pan" tätig. 1932 trat er in die NSDAP Zurück ein <strong>und</strong> zum Inhaltsverzeichnis<br />

erhielt kurze Zeit später die Ehrendoktorwürde, obwohl seine <strong>Kunst</strong><br />

als "nicht zeitgemäß" <strong>und</strong> "kitschig" Katalog galt erstellt - umso am 13.05.2013 gefragter sind auf www.auktionshaus-aldag.de seine Werke heute. Auch - Seite nach 113 dem von II. 142 Weltkrieg vertrat er seine<br />

"lichtdeutschen" Ottensener Gedanken Weg weiterhin, 10, 21614 bekam Buxtehude, nun Telefon Aufträge 04161-81005, von der sowjetischen Telefax 04161-86096, Militärkommandantur eMail kunst@auktionshaus-aldag.de<br />

zur Anfertigung von Stalin- <strong>und</strong><br />

Leninbildern. Als er im Jahr 1948 starb, waren er <strong>und</strong> seine <strong>Kunst</strong> beinahe in Vergessenheit geraten. Erst in den siebziger Jahren<br />

wurde er neu entdeckt. Literatur: Thieme Becker, Band XVII (Heubel-Hubard), Seite 212.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!