26.10.2013 Aufrufe

Klassische Mechanik

Klassische Mechanik

Klassische Mechanik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 2<br />

Zwangsbedingungen und das<br />

d’Alembert-Prinzip<br />

2.1 Zwangsbedingungen<br />

Oft treten in der <strong>Mechanik</strong> Zwangsbedingungen auf, die den Newtonschen Bewegungsgleichungen<br />

mi ¨ ri = Fi, i = 1, . . . , N<br />

geometrische Einschränkungen auferlegen. Dadurch wird die Zahl der Freiheitsgrade verringert, und sie<br />

beträgt nicht mehr 3N.<br />

Es erweist sich als zweckmäßig, die Koordinaten so zu wählen, dass sie möglichst gut zu den Zwangsbedingungen<br />

passen. Kartesische Koordinaten sind längst nicht immer die beste Wahl. Wir führen sogenannte<br />

verallgemeinerte (“generalisierte”) Koordinaten ein. Dies dürfen beliebige Größen sein, die die<br />

Konfigurationen eines mechanischen Systems kennzeichnen können. Sie müssen nicht die Dimension einer<br />

Länge haben. Wir kennen von den Zylinder- und Polarkoordinaten schon die Winkel als verallgemeinerte<br />

Koordinaten. Allgemein notieren wir verallgemeinerte Koordinaten mit qj, j = 1, . . . , 3N. Die<br />

kartesischen Koordinaten lassen sich als Funktionen der qj und der Zeit schreiben:<br />

xi = xi(q1, . . . , q3N ; t), yi = yi(q1, . . . , q3N; t), zi = zi(q1, . . . , q3N; t) .<br />

2.1.1 Klassifizierung von Zwangsbedingungen<br />

Holonome Zwangsbedingungen<br />

Holonome Zwangsbedingungen haben für ein System, das durch 3N verallgemeinerte Koordinaten festgelegt<br />

ist, die Form<br />

fi(q1, . . . , q3N; t) = 0 , i = 1, . . . , k mit k ≤ 3N . (2.1)<br />

In differenzieller Form wird dies zu<br />

mit<br />

dfi = <br />

aijdqj + bidt = 0 , j = 1, . . . , 3N (2.2)<br />

j<br />

aij ≡ ∂fi<br />

, bi ≡<br />

∂qj<br />

∂fi<br />

∂t .<br />

Wenn Zwangsbedingungen nur in differenzieller Form gegeben sind, kann man erkennen, dass sie holonom<br />

sind, indem man die Integrabilitätsbedingungen überprüft. Es muss nämlich gelten<br />

∂ 2 fi<br />

∂ql∂qj<br />

≡ ∂aij<br />

∂ql<br />

= ∂ail<br />

∂qj<br />

≡ ∂2 fi<br />

∂qj∂ql<br />

14<br />

und ∂aij<br />

∂t<br />

∂bi<br />

= . (2.3)<br />

∂qj

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!