Klassische Mechanik
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d.h. im Gleichgewicht verschwindet die virtuelle Arbeit aller eingeprägten Kräfte.<br />
Diese Bedingung kann benützt werden, um Gleichgewichtsprobleme zu lösen. Als Beispiel betrachten<br />
wir eine Leiter an der Wand: (das Bild habe ich von<br />
http://www.matheplanet.com/matheplanet/nuke/html/uploads/8/23028 leiter2.gif geklaut.)<br />
Eine Leiter der Länge L und Masse M steht an der Wand und wird von einer Frau der Masse m bis<br />
zur Länge l bestiegen. Die Leiter hat an beiden Enden Rollen, so dass keine Reibung gegen Wand und<br />
Boden auftritt. An ihrem unteren Ende ist ein Seil befestigt, um das Wegrutschen zu verhindern. Wie<br />
groß ist die Kraft F , mit der das Seil die Leiter hält?<br />
Es existieren 4 Zwangsbedingungen:<br />
xB = (L − l) cos µ , yB = l sin µ , xS = L<br />
2 cos µ , yS = L<br />
sin µ .<br />
2<br />
Von den 5 Variablen xS, yS, xB, yB, µ ist also nur eine unabhängig. Wir wählen µ, das über die<br />
Beziehung xA = L cos µ mit dem Auflagepunkt xA zusammenhängt.<br />
Es gibt drei Kräfte, nämlich die Gravitationskraft der Frau, die am Punkt B angreift, die Gravitationskraft<br />
der Leiter, die am Schwerpunkt S angreift, und die Kraft, die die Leiter hält und am Auflagepunkt<br />
A angreift. Die Bedingung (2.26) lautet also<br />
Mg · δrS + mg · δrB + F · δrA = 0 bzw. − MgδyS − mgδyB − F δxA = 0 .<br />
Ausgedrückt durch die unabhängige Variable µ sind die virtuellen Verrückungen<br />
δxA = −L sin µδµ , δyB = l cos µδµ , δyS = L<br />
cos µδµ ,<br />
2<br />
so dass wir <br />
−Mg L<br />
<br />
cos µ − mgl cos µ + F L sin µ δµ = 0<br />
2<br />
erhalten. Also ist<br />
Aufgaben<br />
<br />
M l<br />
F = g cot µ + m .<br />
2 L<br />
1. Nennen Sie mehrere Beispiele für holonome und nicht holonome Zwangsbedingungen.<br />
2. Leiten Sie das Hebelgesetz F1r1 = F2r2 aus der Gleichgewichtsbedingung (2.26) her.<br />
(Bild ist von http://wapedia.mobi/de/Hebelgesetz?t=2.)<br />
3. (Diese Aufgabe entspricht Aufgaben 3-5 und 4-1 im Kuypers.) Betrachten Sie die Perle auf dem gebogenen<br />
rotierenden Draht (Abschnitt 2.1.1. aus dem Skript). Stellen Sie die Bewegungsgleichungen<br />
auf zwei Wegen auf:<br />
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