Klassische Mechanik
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5. Bestimmen der Hamiltonschen Bewegungsgleichungen:<br />
˙ϕ = ∂H<br />
∂pϕ<br />
= pϕ<br />
,<br />
mr2 ˙pϕ = − ∂H<br />
= 0,<br />
∂ϕ<br />
˙r = ∂H pr<br />
=<br />
∂pr m(1+cot 2α) ,<br />
˙pr = − ∂H<br />
∂r = p2ϕ −mgcotα.<br />
mr3 Die erste und dritte Gleichung stimmen mit obigen Beziehungen für die kanonischen Impulse<br />
überein. Die zweite Gleichung entspricht der Tatsache, dass ϕ eine zyklische Variable ist. Die vierte<br />
Gleichung entspricht der Gleichung (4.10).<br />
Wirsehen,dassdasAufstellenderHamiltonschenBewegungsgleichungenkomplizierteristalsderLagrange-<br />
Formalismus, da wir zunächst durch diesen hindurch gehen müssen, um die kanonischen Impulse korrekt<br />
zu identifizieren.<br />
11.3 Erhaltungsgrößen und Poissonklammern<br />
Wir untersuchen nun, wie sich Erhaltungsgrößen im Hamiltonformalismus äußern. Zunächst betrachten<br />
wir nochmal die Bedingungen, unter denen die Hamiltonfunktion selbst eine Erhaltungsgröße ist. Unter<br />
Verwendung der Hamiltonschen Gleichung ergibt sich<br />
dH<br />
dt<br />
∂H<br />
= ˙qi +<br />
∂qi i<br />
∂H<br />
˙pi +<br />
∂pi i<br />
∂H<br />
∂t<br />
= <br />
<br />
∂H ∂H<br />
+<br />
∂qi ∂pi<br />
∂H<br />
<br />
−<br />
∂pi<br />
∂H<br />
<br />
+<br />
∂qi<br />
∂H<br />
∂t<br />
i<br />
= ∂H<br />
∂t .<br />
Also ist H genau dann eine Erhaltungsgröße, wenn ∂H/∂t = 0 ist. Mit (11.2) erhalten wir wieder die<br />
schon in Kapitel 4 formulierte Bedingung, dass H eine Erhaltungsgröße ist, wenn L nicht explizit von<br />
der Zeit abhängt. Außerdem hatten wir schon in Kapitel 4 gesehen, dass wenn die Zwangsbedingungen<br />
skleronom und die Kräfte konservativ sind, H identisch mit der Energie E ist.<br />
AlsnächstesbetrachtenwireinebeliebigedifferenzierbareFunktionf(q,p,t)derKoordinaten,Impulse<br />
und evtl. der Zeit und untersuchen, unter welchen Bedingungen sie eine Erhaltungsgröße ist. Es ist<br />
df<br />
dt<br />
∂f<br />
= ˙qi +<br />
∂qi i<br />
∂f<br />
˙pi +<br />
∂pi i<br />
∂f<br />
∂t<br />
= <br />
<br />
∂f ∂H<br />
+<br />
∂qi ∂pi<br />
∂f<br />
<br />
−<br />
∂pi<br />
∂H<br />
<br />
+<br />
∂qi<br />
∂f<br />
∂t<br />
i<br />
≡ [f,H]+ ∂f<br />
. (11.6)<br />
∂t<br />
Hier haben wir die sogenannte Poisson-Klammer eingeführt. Allgemein ist die Poissonklammer zweier<br />
differenzierbarer Funktionen von p und q definiert als<br />
[f,g] = <br />
<br />
∂f ∂g<br />
−<br />
∂qi ∂pi<br />
∂f<br />
<br />
∂g<br />
. (11.7)<br />
∂pi ∂qi<br />
i<br />
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