Klassische Mechanik
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wobei wir wieder 1 + y ′2 durch 1+y ′2 /2 ersetzt haben. Die Lagrange-Gleichungen zweiter Art sind also<br />
<br />
d ∂L<br />
yj − yj−1<br />
= ϱ¨yj∆xj = F<br />
+<br />
dt ∂ ˙yj<br />
∆x<br />
yj<br />
<br />
− yj+1<br />
=<br />
∆x<br />
∂L<br />
.<br />
∂yj<br />
Das führt auf<br />
ϱ¨yj = F 2yj − yj+1 − yj−1<br />
(∆x) 2<br />
und schließlich, wenn wir wieder zum Kontinuum gehen, auf<br />
Aufgaben<br />
ϱ¨y = F y ′′ .<br />
1. Seifenhaut: Eine Seifenhaut, die zwischen zwei an den Positionen x1 und x2 um die x-Achse zentrierten<br />
Kreisen mit den Radien y1 und y2 eingespannt ist, nimmt eine minimale Fläche ein.<br />
(a) Stellen Sie eine Bedingung für diese Fläche auf.<br />
(b) Berechnen Sie die Kurve y(x), die die minimale Fläche beschreibt. Gehen Sie dabei aus von<br />
′ ∂F F − y ∂y ′ = konst. ≡ a (siehe Gleichung (6.10) im Skript). In Ihrem Ergebnis für y(x) darf<br />
die Konstante a drinstehen. Erklären Sie am Ende, durch welche Bedingung der Wert von a<br />
festgelegt wird. (Hinweis: Vielleicht brauchen Sie folgende Beziehung: cosh 2 (x)−1 = sinh 2 (x).)<br />
2. Weisen Sie nach, dass sich ein Teilchen, das infolge von Zwangskräften auf einer gekrümmten Fläche<br />
laufen muss, ansonsten aber kräftefrei ist, auf einer Geodäten (also der kürzest möglichen Verbindung<br />
zwischen zwei Punkten) bewegt. (Statt der gekrümmten Fläche kann man auch einen gekrümmten<br />
Raum betrachten - das findet bei der Allgemeinen Relativitätstheorie eine Anwendung.)<br />
3. Hochspannungsleitung: Gegeben ist ein Kabel, das an den Enden xA und xB auf derselben Höhe<br />
yA = yB aufgehängt ist und nicht den Boden berühren kann. Im Folgenden soll schrittweise die<br />
Form des Kabels berechnet werden, indem die potenzielle Energie minimiert wird.<br />
(a) Stellen Sie die potenzielle Energie in der Form Upot = F (y, y ′ ) dx auf, wobei y(x) die Form<br />
des Kabels beschreibt.<br />
(b) Das Kabel habe die Länge L (wobei der Abstand der beiden Pfosten xB − xA < L sei).<br />
Schreiben Sie diese Nebenbedingung in Form eines Integrals g(y, y ′ ) dx − L = 0.<br />
(c) Um die Variation mit Nebenbedingungen zu lösen, soll eine erweiterte Funktion ˜ F aufgestellt<br />
werden, die die Nebenbedingungen enthält: ˜ F = F + λg mit λ ∈ R.<br />
Gehen Sie nun von der Beziehung ˜ F − y ′ ∂ ˜ F<br />
∂y ′ = konst. ≡ a (analog zu Gleichung (6.10) im<br />
Skript) aus, um aus der erweiterten Funktion ˜ F eine Lösung für die Kurve des Kabels y(x) zu<br />
bestimmen. Ihr Ergebnis für y(x) darf von a und λ abhängen. (Hinweis: Vielleicht brauchen<br />
Sie folgende Beziehung: cosh 2 (x) − 1 = sinh 2 (x).)<br />
(d) Geben Sie die beiden Beziehungen an, durch die a und λ festgelegt sind.<br />
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