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Klassische Mechanik

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Wir beschreiben die Zwangsfläche, auf der die Masse rutscht, durch die Kurve y(x), wobei y(x1) = 0<br />

und y(x2) = y2 ist. Die Laufzeit ist gegeben durch<br />

mit<br />

x2<br />

T =<br />

ds 2 = dx 2 + dy 2 und 1<br />

2 mv2 = mgy(x) .<br />

(Beim letzten Schritt haben wir den Energieerhaltungssatz mit v0 = 0 verwendet.) Also ist<br />

T = 1<br />

<br />

<br />

x2<br />

1 + y<br />

√<br />

2g x1<br />

′2<br />

dx .<br />

y<br />

Ein Extremum von T zu finden bedeutet, Gl. (6.9) mit F = (1 + y ′2 )/y zu lösen, bzw. die Gleichung<br />

(6.10) H = konst mit H = F − y ′ ∂F/∂y ′ zu lösen.<br />

Letzteres führt auf <br />

1<br />

(1 + y ′2 = c<br />

)y<br />

bzw. mit der Ersetzung r0 = 1/(2c 2 )<br />

Mit der Substitution<br />

wird dies zu<br />

x2 − x1 = 2r0<br />

ϕ2<br />

ϕ1<br />

2 ϕ<br />

sin<br />

2<br />

cos ϕ<br />

2<br />

<br />

1 − sin<br />

2 ϕ<br />

2<br />

x1<br />

ds<br />

v<br />

x2 y2<br />

y<br />

dx =<br />

dy .<br />

2r0 − y<br />

x1<br />

y1<br />

2 ϕ<br />

y = 2r0 sin<br />

2 = r0(1 − cos ϕ)<br />

ϕ2<br />

ϕ2<br />

2 ϕ<br />

dϕ = 2r0 sin dϕ = r0<br />

2<br />

ϕ1<br />

ϕ1<br />

(1 − cos ϕ)dϕ = r0(ϕ − sin ϕ)| ϕ2<br />

ϕ1 .<br />

Zur Vereinfachung setzen wir x1 = 0. Außerdem ist wegen y1 = 0 auch ϕ1 = 0. Dann gilt<br />

y2 = r0(1 − cos ϕ2) und x2 = r0(ϕ2 − sin ϕ2) .<br />

Diese beiden Gleichungen legen die Parameter r0 und ϕ2 fest, weil ja x2 und y2 gegeben sind. Wenn wir<br />

als obere Integrationsgrenze nicht x2 und y2 bzw. ϕ2 wählen, sondern einen beliebigen Wert zwischen<br />

dem Anfangs- und Endpunkt, erhalten wir die gesamte Form der Zwangsfläche:<br />

y = r0(1 − cos ϕ) und x = r0(ϕ − sin ϕ) .<br />

Man nennt dies eine Zykloide. Die Steigung y ′ = dy/dx bekommt man, indem man dy/dϕ und dx/dϕ<br />

berechnet und durcheinander dividiert. Dies ergibt<br />

dy sin ϕ<br />

=<br />

dx 1 − cos ϕ ,<br />

was für ϕ < π positiv ist und für ϕ > π negativ wird. Wenn also x2/y2 so groß ist, dass ϕ > π wird,<br />

hat die Zwangsfläche ein Minimum, d.h. der tiefste Punkt liegt tiefer als der Endpunkt. Dies tritt auf für<br />

x2 > y2π/2.<br />

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