Klassische Mechanik
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erhalten wir ˙ l1 = ˙x (1)<br />
e − ˙x (1)<br />
a ≃ l1∂f1/∂x (1) . Damit folgt<br />
˙V = ˙ l1l2...l2n + ˙ l2l1l3...l2n +...<br />
= ∂f1<br />
∂x (1)l1l2...l2n + ∂f2<br />
∂x (2)l2l1l3...l2n +...<br />
= <br />
i<br />
∂fi<br />
∂x (i)l1l2...l2n<br />
= V ∇· f . (11.11)<br />
Die Divergenz der Funktion f entscheidet also, wie sich das Phasenraumvolumen unter der Dynamik<br />
ändert. Für unsere Hamiltonschen Bewegungsgleichungen gilt<br />
∇· f =<br />
n<br />
<br />
∂<br />
i=1<br />
∂H<br />
∂qi ∂pi<br />
− ∂<br />
∂pi<br />
<br />
∂H<br />
= 0. (11.12)<br />
∂qi<br />
Das Phasenraumvolumen ändert sich also nicht, sondern deformiert sich nur.<br />
Wir bezeichnen mit ̺(x,t) die Dichte der Zustände unseres Ensembles im Phasenraum. Sie hat am<br />
Anfang den Wert ̺0 innerhalb des gewählten Volumenelements, und außerhalb ist sie 0. Wir haben eben<br />
gezeigt, dass sich das Phasenraumvolumenelement unter der Hamiltonschen Dynamik deformiert, aber<br />
dass es nicht sein Volumen ändert. Also gibt es auch zu späteren Zeiten nur Bereiche mit Dichte ̺0 und<br />
0, die aber immer feiner verwoben werden.<br />
Wir stellen jetzt noch eine allgemeineBewegungsgleichung,die sogenannteLiouville-Gleichung,für die<br />
Dichte ̺(x,t) auf, die auch dann gilt, wenn ̺(x,t) nicht konstant ist. Wir gehen aus von einer allgemeinen<br />
Funktion ̺(x,t). Wir leiten die Liouville-Gleichung aus den Hamiltonschen Gleichungen her, indem wir<br />
mit der Kontinuitätsgleichung starten und die rechte Seite mit Hilfe der Hamiltonschen Gleichungen<br />
umformen:<br />
∂̺<br />
<br />
∂t = − ∇ ̺˙ x<br />
= <br />
<br />
∂<br />
̺<br />
∂pi i<br />
∂H<br />
<br />
−<br />
∂qi<br />
∂<br />
∂qi<br />
= <br />
<br />
∂H ∂<br />
−<br />
∂qi ∂pi<br />
∂H<br />
<br />
∂<br />
̺,<br />
∂pi ∂qi<br />
∂̺<br />
∂t<br />
i<br />
<br />
̺ ∂H<br />
∂pi<br />
= [H,̺]. (11.13)<br />
In der letzten Zeile tritt wieder eine Poisson-Klammer auf. Die Liouville-Gleichung besagt also, dass<br />
die zeitliche Änderung der Phasenraumdichte ̺ durch die Poisson-Klammer der Hamiltonfunktion mit<br />
̺ gegeben ist. Für den speziellen, oben behandelten Fall, dass ̺ innerhalb eines gewissen Volumens den<br />
konstanten Wert ̺0 und außerhalb den Wert Null hat, ergibt sich ∂̺/∂t = 0 an allen Orten außer an den<br />
Rändern des Volumenelements, die sich ja verschieben.<br />
11.4.3 Invariante Mannigfaltigkeiten<br />
ZurVeranschaulichungderDynamik HamiltonscherSystemeist eshilfreich,invarianteMannigfaltigkeiten<br />
(auch “invariante Mengen” genannt) im Phasenraum zu identifizieren. Dies sind Mengen von Punkten im<br />
Phasenraum, die unter der Zeitentwicklung auf sich selbst abgebildet werden. Das bedeutet, dass wenn<br />
man die Zeitentwicklung aller Trajektorien, die in diesen Punkten starten, gleichzeitig betrachtet, diese<br />
Menge auf sich selbst abgebildet wird. Zwei wichtige Arten von invarianten Mengen sollen im Folgenden<br />
kurz vorgestellt werden: Fixpunkte und periodische Bahnen.<br />
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