26.10.2013 Aufrufe

Klassische Mechanik

Klassische Mechanik

Klassische Mechanik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.4 Energieerhaltung<br />

Da Zwangskräfte in der Lagrangeschen <strong>Mechanik</strong> eliminiert sind, kann die reale Zwangsarbeit rheonomer<br />

Zwangsbedingungen nicht berücksichtigt werden. Folglich lässt sich für rheonome Zwangsbedingungen<br />

aus L nicht E = konst ableiten, wie das vorige Beispiel zeigt.<br />

Es gilt der folgende Satz: Wenn L nicht explizit zeitabängig ist, ist H konstant und entspricht für<br />

skleronome, holonome Zwangsbedingungen und konservative Kräfte der Gesamtenergie, d.h.,<br />

H = E = T + V . (4.10)<br />

Wir wir gesehen haben, sind aber im Allgemeinen die Bedingungen H = konst und H = E zwei<br />

verschiedene Sachverhalte.<br />

Wir zeigen, dass für konservative Kräfte und zeitunabhängiges L die Hamiltonfunktion H = T + V<br />

ist, indem wir benützen, dass ∂V/∂ ˙qj = 0 ist (woraus ∂L/∂ ˙qj = ∂T/∂ ˙qj folgt), und indem wir T durch<br />

die unabhängigen Koordinaten qj ausdrücken:<br />

T =<br />

Damit ist<br />

N<br />

i=1<br />

mi<br />

2 ˙ r 2 i =<br />

N<br />

i=1<br />

H = <br />

⎛<br />

mi ⎝<br />

2<br />

<br />

⎞2<br />

∂ri<br />

˙qj ⎠ =<br />

∂qj j<br />

1 N<br />

<br />

∂ri ∂ri<br />

mi ˙ql ˙qj =<br />

2<br />

∂ql ∂qj<br />

j i=1 l<br />

<br />

∂T/∂ ˙qj<br />

1 ∂T<br />

˙qj . (4.11)<br />

2 ∂ ˙qj j<br />

j<br />

∂L<br />

˙qj − L =<br />

∂ ˙qj<br />

∂T<br />

˙qj − L = 2T − L = T + V = E .<br />

∂ ˙qj j<br />

Nun haben wir genügend Werkzeuge erarbeitet, um mit Hilfe der Erhaltungsgrößen das Lösen der<br />

Bewegungsgleichungen zu vereinfachen. Wir nehmen wieder das Beispiel des Teilchens im Kreiskegel:<br />

Die Lagrange-Funktion hatten wir schon hergeleitet:<br />

L = T − V = m 2 2 2 2<br />

(1 + cot α) ˙r + r ˙ϕ<br />

2<br />

− mgr cot α .<br />

Sie hängt nicht explizit von ϕ ab, also ist ϕ eine zyklische Variable und<br />

pϕ = ∂L<br />

∂ ˙ϕ = mr2 ˙ϕ = konst (4.12)<br />

eine Erhaltungsgröße. Dies sieht man auch anhand der Bewegungsgleichung (2.15), die ja mr(2 ˙r ˙ϕ+r ¨ϕ) =<br />

d<br />

dt mr2 ˙ϕ = 0 lautet.<br />

Es gibt noch eine zweite Erhaltungsgröße, nämlich die Energie, deren Ausdruck sich von demjenigen<br />

für L nur durch das Vorzeichen des Potenzialterms unterscheidet:<br />

E = T + V = m 2 2 2 2<br />

(1 + cot α) ˙r + r ˙ϕ<br />

2<br />

+ mgr cot α = konst . (4.13)<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!