Klassische Mechanik
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Dieses Gesetz folgt direkt aus der Drehimpulserhaltung und gilt für alle konservativen Zentralkräfte,<br />
nicht nur für Kräfte der Form f(r) ∝ 1/r 2 . Wir bezeichnen die überstrichene Fläche mit A, und für die<br />
Änderung von A gilt<br />
dA = 1<br />
r rdϕ<br />
2<br />
⇒ dA<br />
dt<br />
=<br />
1 dϕ (7.8) pϕ<br />
r2 = = konst .<br />
2 dt 2m<br />
(7.15)<br />
Also ist 1<br />
2 r2 ˙ϕ die Flächengeschwindigkeit, d.h. die Fläche, die vom Radiusvektor pro Zeiteinheit<br />
überstrichen wird, und sie ist identisch mit dem Drehimpuls.<br />
7.3 Das effektive Potenzial<br />
Für Potenziale vom Typ V (r) = ar n+1 , d.h. Kräfte F ∝ r n , führen die Bewegungsgleichungen für<br />
n = 1, −2, −3 auf elementare Integrale und für n = 5, 3, 0, −4, −5, −7 auf die sogenannten elliptischen<br />
Funktionen (siehe z.B. Goldstein S.81-83). Berechnungen und Ergebnisse sind i.A. kompliziert. Qualitative<br />
Aussagen über die radiale Bewegung lassen sich aber durch Betrachtung des effektiven Potenzials Veff(r)<br />
machen. Wir schreiben die Gesamtenergie (7.9) als<br />
mit dem sogenannten “effektiven Potenzial”<br />
E = m<br />
2 ˙r2 + Veff(r) (7.16)<br />
Veff(r) ≡ V (r) +<br />
p 2 ϕ<br />
2mr 2<br />
<br />
Zentrifugalpotenzial<br />
. (7.17)<br />
Dieses setzt sich zusammen aus dem zur Zentralkraft gehörenden Potenzial und dem “Zentrifugalpotenzial”,<br />
aus dessen Ableitung nach r sich die Zentrifugalkraft ergibt.<br />
Als Beispiel betrachten wir den harmonischen Oszillator, der durch das Potenzial<br />
definiert ist, also ist die Kraft<br />
V (r) = 1<br />
2 fr2<br />
F (r) = −fr<br />
eine lineare Rückstellkraft, wie z.B. bei einem Pendel mit kleiner Auslenkung oder einer Masse an einer<br />
elastischen Feder.<br />
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