Klassische Mechanik
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Hamiltonschen Prinzip (dem Prinzip der stationären Wirkung). Wir gehen im Folgenden durch beide<br />
Herleitungen.<br />
11.2.1 Herleitung der Hamiltonschen Gleichungen aus den Lagrange-Gleichungen<br />
Der Zusammenhang zwischen H und L ist ganz analog zu dem Zusammenhang zwischen verschiedenen<br />
thermodynamischenPotenzialen,nämlichübereineLegendre-Transformation.Legendre-Transformationen<br />
in der Thermodynamik werden verwendet, um von einer Variablen zu einer anderen zu wechseln, die mit<br />
der partiellen Ableitung des Potenzials nach der ersten Variablen identisch ist. Ein Wechsel von den<br />
Variablen ˙qi zu den Variablen pi = ∂L/∂˙qi ist genau von dieser Art. Wir sehen dies explizit, indem wir<br />
das totale Differenzial von H hinschreiben:<br />
dH = <br />
pid˙qi + <br />
˙qidpi − ∂L<br />
dqi −<br />
∂qi<br />
∂L<br />
d˙qi −<br />
∂˙qi<br />
∂L<br />
∂t dt.<br />
i<br />
Mit den Lagrange-Gleichungen zweiter Art und (3.6) folgt<br />
und damit<br />
dH = <br />
˙qidpi − <br />
i<br />
i<br />
i<br />
∂L<br />
=<br />
∂qi<br />
d ∂L<br />
dt∂˙qi<br />
i<br />
= d<br />
dt pi ≡ ˙pi<br />
˙pidqi − ∂L ∂H<br />
dt ≡ dpi +<br />
∂t ∂pi i<br />
∂H<br />
dqi +<br />
∂qi i<br />
∂H<br />
∂t dt.<br />
Die rechte Seite ist das vollständige Differenzial von H(q,p,t). Koeffizientenvergleich ergibt<br />
und<br />
˙qi = ∂H<br />
, ˙pi = −<br />
∂pi<br />
∂H<br />
∂qi<br />
∂H<br />
∂t<br />
i<br />
(11.1)<br />
= −∂L . (11.2)<br />
∂t<br />
Die Gleichungen (11.1) sind die sogenannten Hamiltonschen Bewegungsgleichungen.<br />
11.2.2 Herleitung der Hamiltonschen Gleichungen aus Hamiltonschem Prinzip<br />
Die HamiltonschenBewegungsgleichungenlassensichauchausderBedingungherleiten, dassdie Wirkung<br />
S stationär wird:<br />
<br />
t2 <br />
<br />
t2 <br />
δS ≡ δ dt pi˙qi −H(q,p,t) = δ pidqi −Hdt = 0. (11.3)<br />
t1<br />
i<br />
Die Variation von S ist so zu nehmen, dass der Anfangs- und der Endpunkt des Integrals im Phasenraum<br />
vorgegeben sind, aber die Phasenraumtrajektorie zwischen diesen beiden Punkten variiert wird mit einer<br />
Änderung δq(t),δp(t).<br />
keine klassische<br />
Trajektorie<br />
p , q , t<br />
1 1 1<br />
t1<br />
p , q , t<br />
2 2 2<br />
klass. Trajektorie<br />
95<br />
i