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Klassische Mechanik

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und die Quotienten aus den imaginären und reellen Anteilen gleich sind<br />

tan ϕs = 2γΩ<br />

ω2 . (10.16)<br />

0 − Ω2<br />

Für γ 2 < ω 2 0 (gedämpfte Schwingung), d.h. mit (10.7), und dem Realteil der speziellen Lösung (10.13)<br />

ist die allgemeine Lösung<br />

x(t) = Ae −γt sin<br />

<br />

ω2 0 − γ2 <br />

t + ϕ0 + As cos (Ωt − ϕs) . (10.17)<br />

Die angeregte Schwingung setzt sich demnach aus einem gedämpften und einem ungedämpften Anteil<br />

zusammen. Der gedämpfte Anteil beschreibt die Einschwingung, auch Transiente genannt. Für große<br />

Zeiten (t ≫ 1/γ) bleibt nur die stationäre Lösung übrig, die hier gerade der speziellen Lösung xs(t)<br />

entspricht. Wir schreiben die Schwingungsamplitude As der stationären Lösung durch Umformen von<br />

(10.15) als<br />

As = <br />

<br />

f0/ω2 0<br />

1 − Ω2<br />

ω2 2 + 4<br />

0<br />

γ2<br />

ω2 Ω<br />

0<br />

2<br />

ω2 0<br />

Für γ2 /ω2 0 ≤ 1/2 hat As als Funktion von Ω ein Maximum; für größere γ hat sie kein Maximum, sondern<br />

fällt mit wachsendem Ω monoton ab. Im ersten Fall spricht man von einer Resonanzkurve. Das Maximum<br />

ist bei Amax = f0/ 2γ ω2 <br />

0 − γ2 bei der Resonanzfrequenz ΩR = ω2 0 − 2γ2 . Die Phasendifferenz ϕs<br />

zwischen der erregenden Kraft und der erzwungenen Schwingung ist nach (10.16)<br />

ϕs = arctan<br />

ω 2 0<br />

2γΩ<br />

(+π) ,<br />

− Ω2<br />

wobei der letzte Summand π nur für Ω > ω0 auftritt, so dass dann π<br />

2 < ϕ (Ω > ω0) < π ist.<br />

Die folgenden Überlegungen machen den Summanden +π klar: ϕs muss stetig von Ω abhängen. Außerdem<br />

ist zu erwarten, dass die Phasendifferenz zwischen treibender Kraft und Schwingung des Oszillators<br />

umso größer wird, je schneller die treibende Kraft oszilliert. Für die weitere Analyse betrachten wir ein<br />

paar spezielle Fälle: Für Ω ≪ ω0 sind Oszillator und äußere Kraft praktisch in Phase; Der Oszillator folgt<br />

der einwirkenden Kraft mit nur geringer Verzögerung, d. h. ϕs 0. Für Ω = ω0 ist die Phasendifferenz<br />

stets π/2, weil die linke Seite von (10.14) rein imaginär ist. Für Ω ≫ ω0 schwingt der Oszillator im<br />

Gegentakt zur äußeren Kraft, d. h. ϕs π. Dies kann man z.B. daraus folgern, dass für Ω → ∞ die<br />

linke Seite von (10.14) gegen Minus Unendlich läuft. Eine weitere spezielle Situation ist der Fall γ → 0.<br />

Dann ist wird die linke Seite von (10.14) reell und wechselt bei Ω = ω0 das Vorzeichen. Also springt die<br />

Phasendifferenz von ϕ = 0 für Ω < ω0 auf ϕ = π für Ω > ω0. Die folgende Graphik zeigt den Verlauf<br />

für verschiedene Werte von γ, wobei die Kurven mit einer größeren Steigung bei ω0 größere Werte von γ<br />

haben.<br />

86<br />

.

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