Klassische Mechanik
Klassische Mechanik
Klassische Mechanik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
und in den kontinuierlichen Parametern α stetig differenzierbar sein müssen. Ferner soll für α = 0 die<br />
identische Transformation vorliegen,<br />
Wir schreiben verkürzt<br />
qi ′ (q1, . . . , q3N−k, t, α = 0) = qi , i = 1, . . . , 3N − k .<br />
qi ′ = qi ′ (q, t, α) und qi = qi(q ′ , t, α) .<br />
Wichtige Beispiele für solche Koordinatentransformationen sind Translationen<br />
und Rotationen um die z-Achse<br />
⎛<br />
⎝ x<br />
⎞ ⎛ ⎞<br />
y ⎠ → ⎠ =<br />
z<br />
⎝ x′<br />
y ′<br />
z ′<br />
⎛<br />
⎝<br />
r → r ′ = r + αa<br />
cos α − sin α 0<br />
sin α cos α 0<br />
0 0 1<br />
⎞ ⎛<br />
⎠ · ⎝ x<br />
⎞ ⎛<br />
y ⎠ = ⎝<br />
z<br />
x cos α − y sin α<br />
x sin α + y cos α<br />
z<br />
Die neue Lagrange-Funktion L ′ erhalten wir, indem wir in der alten Lagrange-Funktion die Ersetzung<br />
(4.17) machen:<br />
L ′ (q ′ , ˙q ′ <br />
, t, α) = L q(q ′ , t, α), d<br />
dt q(q′ <br />
, t, α), t . (4.18)<br />
Wir berechnen im Folgenden, wie L ′ sich mit α ändert und betrachten dann den Fall, dass L nicht<br />
von α abhängt. Dies wird uns einen Erhaltungssatz liefern.<br />
Es ist<br />
∂L ′ (q ′ , ˙q ′ , t, α)<br />
∂α<br />
=<br />
=<br />
3N−k <br />
i=1<br />
3N−k <br />
i=1<br />
= d<br />
dt<br />
<br />
∂L<br />
i=1<br />
∂qi(q ′ , t, α)<br />
∂α<br />
∂qi<br />
<br />
d ∂L ∂qi(q<br />
dt ∂ ˙qi<br />
′ , t, α)<br />
∂α<br />
<br />
3N−k ∂L ∂qi(q<br />
∂ ˙qi<br />
′ <br />
, t, α)<br />
.<br />
∂α<br />
+ ∂L ∂<br />
∂ ˙qi<br />
d<br />
dtqi(q ′ , t, α) <br />
∂α<br />
+ ∂L<br />
<br />
d<br />
∂ ˙qi dt<br />
∂qi(q ′ <br />
, t, α)<br />
∂α<br />
Diese Gleichung gilt für alle α. Wenn wir α = 0 setzen, gehen die qi ′ in die qi über. Es ist<br />
∂L ′ (q ′ , ˙q ′ , t, α)<br />
∂α<br />
<br />
<br />
<br />
α=0<br />
= d<br />
<br />
3N−k ∂L<br />
dt ∂ ˙qi i=1<br />
⎞<br />
⎠ .<br />
∂qi(q ′ <br />
, t, α)<br />
∂α<br />
.<br />
α=0<br />
(4.19)<br />
Bemerkung: Die partielle Ableitung bzgl. α ist bei festgehaltenen übrigen Argumenten der Funktion<br />
L ′ , also bei festen q ′ und ˙q ′ und t zu nehmen. Den Unterschied zwischen einer partiellen und einer<br />
totalen Ableitung wird deutlich, wenn man Gleichung (4.18) nach α ableitet: Während die Funktion L ′<br />
die Argumente q ′ , ˙q ′ , t, α hat, hat die Funktion L die Argumente q, ˙q, t. Weil q und ˙q widerum von α<br />
abhängen, können wir also schreiben<br />
∂L ′ (q ′ , ˙q ′ , t, α)<br />
∂α<br />
= dL(q, ˙q, t)<br />
dα<br />
wobei die Abhängigkeit von α auf der rechten Seite in den q und ˙q versteckt ist. Die Auswertung der<br />
rechten Seite erfolgt wie in der oben an (4.18) anschließenden Rechnung.<br />
Wir betrachten nun den Fall, dass die Koordinatentransformation (4.16) die Lagrange-Funktion invariant<br />
lässt:<br />
L(q, ˙q, t) (4.18)<br />
= L ′ (q ′ , ˙q ′ , t, α) Invarianz<br />
= L(q ′ , ˙q ′ , t) . (4.20)<br />
38