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Klassische Mechanik

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1. Teilchen im würfelförmigen Kasten: hier gelten die Einschränkungen 0 ≤ x ≤ L , 0 ≤ y ≤ L , 0 ≤<br />

z ≤ L .<br />

2. Rollende Kreisschreibe: Eine Kreisschreibe ist ein starrer Körper und hat ohne Berücksichtigung<br />

der Zwangsbedingungen 6 Freiheitsgrade. Wenn man die Bedingung auferlegt, dass ein Punkt des<br />

Umfangs die Auflageebene berühren soll, bleiben 5 Freiheitsgrade. Wir wählen als verallgemeinerte<br />

Koordinaten die Koordinaten des Auflagepunktes (xA, yA), die “Rollrichtung” ϕ (Winkel zwischen<br />

der x-Achse und der Schnittlinie von Scheibenebene und Boden), den Neigungswinkel ϑ der Scheibe<br />

und den Rollwinkel ψ. Die Rollbedingung (vgl. (2.4)) sorgt dafür, dass die Scheibe sich zu jedem<br />

Zeitpunkt in Richtung der momentanen Scheibenebene bewegt:<br />

dxA = −r dψ cos ϕ und dyA = −r dψ sin ϕ . (2.6)<br />

Da die Scheibenebene ihre Orientierung ändern kann, ist dies aber keine holonome Zwangsbedingung.<br />

Die Scheibe kann sich zwar immer nur in der Richtung bewegen, in der ihre Ebene zeigt, aber<br />

sie kann im Laufe der Zeit trotzdem jede durch die 5 Freiheitsgrade beschriebene Konfiguration<br />

einnehmen. Das ist wie bei einem Fahrrad: Man kann zwar immer nur in Richtung des Vorderrades<br />

fahren, aber indem man das Vorderrad geeignet dreht, kann man letztlich überall hinkommen, mit<br />

jeder gewünschten Fahrradorientierung und -neigung (naja....) und jedem gewünschten Drehwinkel<br />

der Räder. (Die Analogie zwischen Fahrrad und Kreisscheibe ist offensichtlicher, wenn man ein<br />

Einrad statt eines normalen Fahrrads betrachtet....).<br />

Division durch dt führt die Zwangsbedingungen (2.6) über in<br />

˙xA + r ˙ ψ cos ϕ = 0 , ˙yA + r ˙ ψ sin ϕ = 0 . (2.7)<br />

Da es für ϕ keine Zwangsbedingung gibt (im Gegensatz zu obigem Beispiel mit dem rollenden<br />

Zylinder), lässt sich die Bedingung (2.6) bzw. (2.7) nicht integrieren.<br />

Nichtholonome Zwangsbedingungen, die eine differenzielle Form haben, haben allgemein die Gestalt<br />

<br />

aijdqj + bidt = 0 , (2.8)<br />

j<br />

bzw. <br />

aij ˙qj + bi = 0 . (2.9)<br />

Die aij und bi erfüllen nicht die Bedingung (2.3). Sie haben die allgemeine Form<br />

j<br />

aij = aij(q1, . . . , q3N ; t) bi = bi(q1, . . . , q3N; t) . (2.10)<br />

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