Klassische Mechanik
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Also ist<br />
¨x = ¨r cos ϕ − 2 ˙r ˙ϕ sin ϕ − r ¨ϕ sin ϕ − r ˙ϕ 2 cos ϕ<br />
¨y = ¨r sin ϕ + 2 ˙r ˙ϕ cos ϕ + r ¨ϕ cos ϕ − r ˙ϕ 2 sin ϕ<br />
¨z = ¨r cot α .<br />
Eingesetzt in die Bewegungsgleichungen gibt das<br />
Zx = m(¨r cos ϕ − 2 ˙r ˙ϕ sin ϕ − r ¨ϕ sin ϕ − r ˙ϕ 2 cos ϕ) (2.12)<br />
Zy = m(¨r sin ϕ + 2 ˙r ˙ϕ cos ϕ + r ¨ϕ cos ϕ − r ˙ϕ 2 sin ϕ) (2.13)<br />
Zz = m(¨r cot α + g) . (2.14)<br />
Diese drei Gleichungen enthalten fünf Unbekannte: r(t), ϕ(t), Zx, Zy, Zz. Wir müssen also zum Lösen der<br />
Gleichungen noch weitere Informationen verwenden. Diese stecken in der Bedingung, dass die Zwangskräfte<br />
senkrecht auf den Wänden stehen (weil sie keine Arbeit verrichten). Also gilt<br />
<br />
Zy cos ϕ = Zx sin ϕ und Zz = Z2 x + Z2 y tan α<br />
bzw. Zz cos ϕ = −Zx tan α. Wir subtrahieren die mit sin ϕ multiplizierte Gleichung (2.12) von der mit<br />
cos ϕ multiplizierten Gleichung (2.13) und erhalten<br />
2 ˙r ˙ϕ + r ¨ϕ = 0 . (2.15)<br />
Addition der mit tan α multiplizierten Gleichung (2.12) und der mit cos ϕ multiplizierten Gleichung (2.14)<br />
ergibt<br />
(tan α + cot α)¨r − r ˙ϕ 2 tan α + g = 0 . (2.16)<br />
Wir haben also zwei gekoppelte Differenzialgleichungen für die beiden unabhängigen Variablen r und ϕ.<br />
(Bemerkung: Dieses Problem ist nur dann wohl definiert, wenn man davon ausgeht, dass die Geschwindigkeit<br />
des Teilchens eine von Null verschiedene Komponente in ϕ-Richtung hat. Sonst würde das<br />
Teilchen in der Kegelspitze landen, wo die Zwangsbedingung nicht mehr differenzierbar ist. Wir gehen<br />
also hier und bei allen später im Skript vorkommenden Rechnungen zu diesem Problem davon aus, dass<br />
es eine Geschwindigkeitskomponente in ϕ-Richtung gibt.)<br />
Beispiel 2: Rollpendel ohne Reibung:<br />
Der Aufhängepunkt eines Pendels sei in der x-Achse angebracht und mit einer Masse m1 versehen,<br />
die längs der x-Achse reibungsfrei gleiten kann. Die Pendelmasse m2 hängt an einem masselosen Faden<br />
der Länge l. Die 4 Koordinaten x1, y1, x2, y2, die die Position der Massen m1 und m2 beschreiben, unterliegen<br />
zwei Zwangsbedingungen, so dass nur zwei unabhängige Koordinaten übrigbleiben. Wir wählen als<br />
unabhängige generalisierte Koordinaten den Auslenkwinkel ϕ und die Position x1 der Masse m1. Nach<br />
(2.11) lauten die Bewegungsgleichungen<br />
m1¨x1 = Z1x , m1¨y1 = −m1g + Z1y<br />
m2¨x2 = Z2x , m2¨y2 = −m2g + Z2y .<br />
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