Klassische Mechanik
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ist.<br />
Durch Vergleich mit (5.2) erkennen wir, dass<br />
k<br />
λiaij = Zj , j = 1, . . . , 3N (5.7)<br />
i=1<br />
Die Gebrauchsanweisung für Lagrange-Gleichungen erster Art ist die folgende:<br />
(i) Wähle 3N Koordinaten und stelle die Zwangsbedingungen in differenzieller Form auf.<br />
(ii) Schreibe L = T − V als Funktion der 6N Variablen qj, ˙qj.<br />
(iii) Stelle die 3N Lagrange-I-Gleichungen auf und löse sie zusammen mit den Zwangsbedingungen.<br />
Bemerkung: In der Praxis verwendet man auch gerne eine Variante mit weniger Koordinaten. Die eben<br />
durchgeführte Herleitung der Lagrange-I-Gleichungen kann auch mit n < 3N generalisierten Koordinaten<br />
durchgeführt werden, wobei n > 3N − k ist. Die Zahl der Lagrange-Parameter in (5.4) reduziert sich<br />
hierbei auf k + n − 3N. In der Gleichung (5.6) ist dann i nur bis k + n − 3N zu summieren, und j läuft<br />
von 1 bis n.<br />
5.3 Beispiele<br />
5.3.1 Teilchen im Kreiskegel<br />
x<br />
z<br />
ϕ<br />
r<br />
g<br />
y<br />
Wir wählen als Koordinaten die Zylinderkoordinaten z, r, ϕ. Die Zwangsbedingung ist f(z, r, ϕ) =<br />
r − z tan α = 0, bzw. in differenzieller Form:<br />
Die Lagrange-Funktion ist<br />
Die Lagrange-I-Gleichungen sind also<br />
∂f ∂f<br />
dz + dr = − tan α dz + dr = 0 .<br />
∂z ∂r<br />
L = T − V = m<br />
2 ( ˙z2 + ˙r 2 + r 2 ˙ϕ 2 ) − mgz .<br />
d ∂L ∂L<br />
− = λ∂f ⇒ m¨z + mg = −λ tan α<br />
dt ∂ ˙z ∂z ∂z<br />
d ∂L ∂L<br />
− = λ∂f<br />
dt ∂ ˙r ∂r ∂r ⇒ m¨r − mr ˙ϕ2 = λ<br />
d ∂L ∂L ∂f<br />
− = λ<br />
dt ∂ ˙ϕ ∂ϕ ∂ϕ ⇒ mr2 ¨ϕ + 2mr ˙r ˙ϕ = 0 .<br />
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