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CM November / Dezember 2012<br />
gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, welches etwas über die<br />
Leis tungsfähigkeit <strong>de</strong>s SC LV aussagen kann.<br />
Zu<strong>de</strong>m for<strong>de</strong>rten viele Kun<strong>de</strong>n eine differenzierte<br />
Preisbetrachtung, mit <strong>de</strong>r sie später in<br />
<strong>de</strong>r Lage sind, die Kostentreiber selber zu i<strong>de</strong>ntifizieren<br />
und ihre Prozesse so zu än<strong>de</strong>rn, dass<br />
es zu Kosteneinsparungen kommt. Es bestand<br />
ferner <strong>de</strong>r Wunsch, für die einzelnen Leistungen<br />
Einzelaufrisse <strong>de</strong>r dahinter stehen<strong>de</strong>n<br />
Vorgänge zu erhalten und eigene Recherchen<br />
auf Vorgangsebene durchführen zu können.<br />
Altes Produktmo<strong>de</strong>ll<br />
Das alte Produkt- und Preismo<strong>de</strong>ll (siehe Abbildung<br />
1) folgte grob <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Hauptprozessen<br />
<strong>de</strong>r zu erbringen<strong>de</strong>n Dienstleistung. Dabei wur<strong>de</strong><br />
sowohl HaWa als auch Non-HaWa in die<br />
Produktgruppen Rechnungseingangsbearbeitung<br />
und Rechnungsprüfung aufgeteilt. Die<br />
Produkte im Rechnungseingang wur<strong>de</strong>n getrennt<br />
nach elektronischem und papiergebun<strong>de</strong>nem<br />
Eingang und damit nach <strong>de</strong>m zu betreiben<strong>de</strong>n<br />
Aufwand zur Erzeugung eines digitalen<br />
Rechnungsdatenbestan<strong>de</strong>s. Die Rechnungsprüfung<br />
differenzierte in bei<strong>de</strong>n Fällen grundsätzlich<br />
nur nach „no-touch“ und manuellem<br />
Klärungsbedarf.<br />
Der zu zahlen<strong>de</strong> Preis für eine Rechnung wur<strong>de</strong><br />
retrograd ermittelt. Nach Abschluss <strong>de</strong>r Bearbeitung<br />
einer Rechnung (Prüfung und Klärung,<br />
Buchung und Zahlung) wur<strong>de</strong> betrachtet, welcher<br />
Eingangskanal genutzt wor<strong>de</strong>n und ob ein<br />
manuelles Eingreifen erfor<strong>de</strong>rlich gewesen ist.<br />
Dabei war unbe<strong>de</strong>utend, welcher Art und Umfang<br />
das manuelle Eingreifen war. Gera<strong>de</strong> aber<br />
<strong>de</strong>r Aufwand zur manuellen Bearbeitung<br />
von Klärfällen hat unterschiedlichen Charakter,<br />
wie die Prozesskostenrechnung später<br />
<strong>de</strong>utlich gemacht hat. So kommt zum Beispiel<br />
bei <strong>de</strong>r Klärung einer Preisdifferenz zu Lasten<br />
<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n ein elektronischer Workflow zum<br />
Einsatz, <strong>de</strong>r je nach Entscheidung durch <strong>de</strong>n<br />
Einkäufer systemseitig die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Kontokorrentbuchungen und Belastungsanzeigen<br />
vorbereitet und erstellt hat. Bei <strong>de</strong>r Bearbeitung<br />
einer Rechnung mit Mengendifferenz<br />
dagegen erfolgen die einzelnen Prozessschritte<br />
manuell und erzeugen dadurch einen erheblich<br />
höheren Aufwand.<br />
Weitere zusätzlich anfallen<strong>de</strong> Tätigkeiten,<br />
wie z. B. schriftliche und fernmündliche Kommunikation<br />
o<strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen von Belegen<br />
und Sal<strong>de</strong>nabstimmungen, die nicht direkt im<br />
dargestellten Leistungskatalog enthalten waren,<br />
wur<strong>de</strong>n pauschal auf alle Produkte<br />
gleichermaßen verteilt und aufgeschlagen,<br />
unabhängig davon, ob das Produkt mit dieser<br />
Leistung in Verbindung stand o<strong>de</strong>r nicht und<br />
wie hoch <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s Produktes am Gesamtaufwand<br />
war.<br />
Das Produkt- und Preismo<strong>de</strong>ll war relativ starr<br />
aufgebaut und für die Kun<strong>de</strong>n hinsichtlich Optimierung<br />
<strong>de</strong>r Leistungsverrechnung schwer zu<br />
beeinflussen. Verbesserte man z. B. die Qualität<br />
<strong>de</strong>r Preisinformationen und vermied eine Preisdifferenz,<br />
ohne jedoch aber die Ursachen für<br />
eine Mengendifferenz zu betrachten, so hatte<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> keinen preislichen Vorteil.<br />
Einführung einer<br />
Prozesskostenrechnung<br />
1. Ziele<br />
Als wesentliches und vorrangiges Ziel <strong>de</strong>r<br />
PKR galt es, genaue Kenntnis über die vorherrschen<strong>de</strong>n<br />
Kostentreiber und Transparenz<br />
über die darin gebun<strong>de</strong>nen Ressourcen<br />
zu erhalten und <strong>de</strong>n Anteil an messbaren<br />
Tätigkeiten von vornherein so hoch als möglich<br />
abzubil<strong>de</strong>n und zu erheben.<br />
Abb. 2: Projektplan<br />
Abb. 1: Das alte Produktmo<strong>de</strong>ll – reguläre Leistungen<br />
Der inhaltliche Aufbau <strong>de</strong>r Prozesskostenrechnung<br />
sollte die Hauptprozesse i<strong>de</strong>ntifizieren und<br />
zu einer aussagefähigen Darstellung in Teilund<br />
Detailprozessen führen. Schwachstellen<br />
und Ineffizienzen müssen daraus ableitbar sein<br />
und zu gezielten Optimierungsmaßnahmen führen.<br />
Insgesamt soll die Prozessdokumentation<br />
die Basis für einen neuen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
darstellen.<br />
Für die dargestellten Prozesse sollen die einzelnen<br />
Aufwän<strong>de</strong> ermittelt sowie zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n und somit zu einer Kostentransparenz<br />
führen. Ziel ist eine klare Erhebung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
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