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Einführung einer Prozesskostenrechnung bei <strong>de</strong>r Otto Group<br />
hervorgerufen wur<strong>de</strong> und zu<strong>de</strong>m saisonal<br />
bedingt ist. Bei weiterer Betrachtung wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>utlich, dass die bisher manuelle Bearbeitung<br />
dieser Warenrücksendungen auf eine automatische<br />
Verarbeitung umgestellt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Der Kun<strong>de</strong> profitiert mit einer Halbierung <strong>de</strong>s<br />
Preises um 6 € pro Stück <strong>de</strong>utlich davon.<br />
Reports für die Kun<strong>de</strong>n<br />
18<br />
Abb. 9: Kennzahlencockpit eines Kun<strong>de</strong>n zur Rechnungsprüfung Han<strong>de</strong>lsware<br />
Anwendung in <strong>de</strong>r Praxis<br />
Basis für einen kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess (KVP)<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Weiterführung <strong>de</strong>r Prozesskostenrechnung<br />
und <strong>de</strong>s Anspruchs, das Produkt-<br />
und Preismo<strong>de</strong>ll immer aktuell zu halten,<br />
wur<strong>de</strong> ein Verfahren etabliert, das zur Aufgabe<br />
hat, neue und sich än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Prozesse ständig<br />
aufzunehmen und Auswirkungen auf<br />
die Preisgestaltung zu überprüfen. Dabei<br />
wer<strong>de</strong>n neu entstan<strong>de</strong>ne Prozesse unverzüglich<br />
in die Prozessmatrix aufgenommen, gemessen<br />
und mit <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Zeitwert versehen.<br />
Anschließend wird überprüft, wie oft dieser<br />
Prozess stattfin<strong>de</strong>t und ob es notwendig<br />
ist, <strong>de</strong>n Aufwand in das neue Preismo<strong>de</strong>ll zu<br />
übertragen und weiter zu berechnen. Bei sich<br />
än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Prozessen wer<strong>de</strong>n ebenfalls neue<br />
Messungen vorgenommen und die Einzelschritte<br />
in die Prozessmatrix übertragen.<br />
Kennzahlen zur operativen Steuerung<br />
<strong>de</strong>s SC LV<br />
Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>r neuen Produkte<br />
wur<strong>de</strong> damit begonnen, das vorhan<strong>de</strong>ne,<br />
auf SAP BI abgebil<strong>de</strong>te Kennzahlensystem zu<br />
erweitern, um die Anzahl <strong>de</strong>r Häufigkeit <strong>de</strong>r<br />
neuen Produkte exakt abbil<strong>de</strong>n zu können.<br />
Neben <strong>de</strong>r Abbildung <strong>de</strong>r Werte für das Produktmo<strong>de</strong>ll<br />
ist das Controlling-System zu<strong>de</strong>m<br />
in <strong>de</strong>r Lage, Kennzahlen zur internen Steuerung,<br />
z. B. für die Messung von Durchlaufzeiten,<br />
bereitzustellen. Auch ein <strong>de</strong>taillierter<br />
Aufriss <strong>de</strong>r Einzelbelege, z. B. nach Lieferant,<br />
Belegnummer, Kun<strong>de</strong>nfirma und Einkaufsbereich,<br />
ist problemlos möglich. Neben <strong>de</strong>n<br />
Werten zum Preismo<strong>de</strong>ll und zur internen Steuerung,<br />
können auch Kennzahlen bzgl. <strong>de</strong>r Zahlungsmodalitäten<br />
abgerufen wer<strong>de</strong>n. So gibt<br />
z. B. die Kennzahl „Skontoquote“ Aufschluss<br />
über erlittenen Skontoverlust. In Einzelaufrissen<br />
kann genau recherchiert wer<strong>de</strong>n, wodurch <strong>de</strong>r<br />
Skontoverlust bei <strong>de</strong>r jeweiligen Rechnung<br />
entstan<strong>de</strong>n ist.<br />
Analyse <strong>de</strong>r Produktmengen<br />
Die permanente Analyse <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Produkte auf Einzelbelegebene ermöglicht<br />
bereits bei Erstellung <strong>de</strong>r Verrechnung ein<br />
schnelles Erkennen von Ausreißern. So können<br />
signifikante Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Produktmengen<br />
schnell nach Lieferant, Einkaufsbereich<br />
o<strong>de</strong>r Team aufgerissen wer<strong>de</strong>n, wodurch die<br />
Ursachen von Abweichungen schnell gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n können. Anhand dieser Werte lassen<br />
sich Prozessungereimtheiten feststellen und<br />
gegebenenfalls abstellen.<br />
Ein Beispiel dafür: Bei einem einzelnen Kun<strong>de</strong>n<br />
stieg die Anzahl <strong>de</strong>r Warenrücksendungen in<br />
<strong>de</strong>n letzten Perio<strong>de</strong>n um ca. 75 % an. Eine Recherche<br />
auf Einzelbelegebene zeigte, dass dieser<br />
Anstieg nur von einem einzelnen Lieferanten<br />
Für die einzelnen Kun<strong>de</strong>n bietet das Controlling-System<br />
beson<strong>de</strong>rs hinsichtlich Aufwandsrecherche<br />
einen erheblichen Vorteil. So können<br />
bestimmte Positionen in unserer Leistungsverrechnung<br />
genauer aufgerissen und analysiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Es ist möglich, alle Belege mit einem<br />
bestimmten Fehlertyp, z. B. Preisdifferenz, anzuzeigen<br />
und diese nach Lieferant und Art<br />
<strong>de</strong>s Fehlers auszuwerten. Der Kun<strong>de</strong> hat somit<br />
selber die Möglichkeit, an <strong>de</strong>r Behebung <strong>de</strong>r<br />
Fehler mitzuwirken und beispielsweise Lieferanten<br />
auf die nicht korrekte Rechnungsstellung<br />
hinzuweisen o<strong>de</strong>r gemeinsam Verbesserungsmöglichkeiten<br />
zu erarbeiten.<br />
Schafft es <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>, so auf die Lieferanten<br />
einzuwirken, dass fortan mehr „fehlerfreie“<br />
Rechnungen eintreffen, macht sich dies in<br />
seiner nächsten Leistungsverrechnung bemerkbar.<br />
Zusätzlich wird <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n ein Kennzahlencockpit<br />
(siehe Abbildung 9) zur Verfügung gestellt,<br />
in <strong>de</strong>m unter an<strong>de</strong>rem zu erkennen ist,<br />
wie viele Rechnungen über welchen Eingangsweg<br />
gekommen sind o<strong>de</strong>r wie hoch die Preise<br />
pro Rechnung pro Monat sind. Diese Darstellungen<br />
wer<strong>de</strong>n monatlich zur Verfügung<br />
gestellt, jeweils mit <strong>de</strong>m Rückblick auf <strong>de</strong>n<br />
Vormonat, im Vergleich zum Vorjahr und im<br />
Vergleich zu <strong>de</strong>n Planwerten.<br />
Fortlaufen<strong>de</strong> Analyse <strong>de</strong>r<br />
nicht messbaren Tätigkeiten<br />
Nach<strong>de</strong>m das neue Produktmo<strong>de</strong>ll einige Zeit<br />
angewandt wur<strong>de</strong>, ließen sich zahlreiche<br />
Rückschlüsse über die „nicht messbaren<br />
Tätigkeiten“ ziehen. Da sämtliche Tätigkeiten<br />
minutiös auf die abgerechneten Produkte<br />
verteilt wur<strong>de</strong>n, muss die Summe aller<br />
verrechneten Produkte multipliziert mit ihrem