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Deutschland – Ruanda<br />

Deutschland – Ruanda<br />

Wirtschaftswachstum und Folgen – Ansätze Ressourcen-zentrierter<br />

Ökonomie<br />

von Günter Polhe<strong>de</strong><br />

70<br />

Ökonomische Faktoren wie menschliche<br />

Arbeitskraft, Energie, Rohstoffe, Infrastruktur,<br />

Bildung, Zeit, finanzielle Mittel und <strong>de</strong>ren Wichtigkeit<br />

wer<strong>de</strong>n hier vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r<br />

vergangenen Entwicklung in Deutschland und<br />

<strong>de</strong>r möglichen Entwicklung in Ruanda betrachtet.<br />

Erstens wird <strong>de</strong>r ökonomische Prozess<br />

in Deutschland bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />

beleuchtet, einschließlich <strong>de</strong>s Übergangs<br />

vom Wachstum auf Realmärkten zum starken<br />

Einfluss durch Finanzmärkte. Zweitens<br />

wird eine Diskussion für eine mögliche Entwicklung<br />

in Ruanda angeregt, die im Vergleich<br />

zu Deutschland ruandische Gegebenheiten<br />

und Chancen aufgreift.<br />

Der Progress in ökonomisch früh entwick elten<br />

Län<strong>de</strong>rn wie Deutschland ist durch Produktivitätserhöhung,<br />

intensive Nutzung ökonomischer<br />

Faktoren und Arbeitszeitverdichtung gekennzeichnet.<br />

Dabei treten negative Folgen auf. Um<br />

solchen Folgen in Län<strong>de</strong>rn wie Ruanda entgegenwirken<br />

zu können, wird in diesem Beitrag<br />

über eine vom Vorhan<strong>de</strong>nsein regenerativer<br />

Energie getaktete Fertigung und über die Einsparung<br />

von Ressourcen durch eine Reparaturindustrie<br />

ansatzweise nachgedacht.<br />

Starkes realwirtschaftliches<br />

Wachstum<br />

In Deutschland etablierte sich nach <strong>de</strong>m zweiten<br />

Weltkrieg eine soziale Marktwirtschaft mit<br />

starkem realwirtschaftlichem Wachstum. Bedingung<br />

für eine solche Entwicklung ist, dass<br />

<strong>de</strong>r ökonomische Kreislauf funktioniert. Dafür<br />

sind ökonomische Faktoren wie menschliche<br />

Arbeitskraft, Energie, Rohstoffe, Infrastruktur,<br />

Bildung, Zeit und finanzielle<br />

Mittel erfor<strong>de</strong>rlich. Menschliche Arbeitskräfte<br />

waren vorhan<strong>de</strong>n. Sie hatten Konsumbedürfnisse,<br />

die in Folge <strong>de</strong>s Mangels im Krieg beson<strong>de</strong>rs<br />

groß waren. Die Arbeit zur Erzeugung von<br />

Konsum- und Investitionsgütern und die Befriedigung<br />

<strong>de</strong>r Konsumbedürfnisse ließen als Nebenwirkung<br />

die schlimmen Erfahrungen <strong>de</strong>s<br />

Krieges leichter vergessen. Die Befriedigung <strong>de</strong>r<br />

Konsumbedürfnisse brachte es mit sich, dass<br />

Arbeitnehmer Arbeit hatten, Geld verdienten,<br />

konsumierten und Geld ausgaben. Unternehmen<br />

konnten Geld verdienen und investieren.<br />

Der ökonomische Kreislauf war geschlossen –<br />

für Konsum- und Investitionsgüter. Als Energieträger<br />

war Kohle im Lan<strong>de</strong> vorhan<strong>de</strong>n. Rohstoffe<br />

konnten importiert wer<strong>de</strong>n, sofern sie<br />

nicht vorrätig waren. Infrastruktur und Bildung<br />

waren in genügen<strong>de</strong>m, aber ausbaunotwendigem<br />

Umfang vorhan<strong>de</strong>n. Zeit ist zwangsläufig<br />

„vorrätig”, sie kann ökonomisch unterschiedlich<br />

intensiv genutzt wer<strong>de</strong>n, wie später aufgezeigt<br />

wird. Finanzielle Mittel wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Start <strong>de</strong>s<br />

ökonomischen Kreislaufs zur Verfügung gestellt.<br />

Die zunehmend nachgefragten Konsumund<br />

Investitionsgüter konnten im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />

mit Unterstützung von Arbeitskräften aus <strong>de</strong>m<br />

Ausland und durch Automatisierung hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Automatisierung wird die Zeit unter<br />

Einsatz von Energie, Rohstoffen, Maschinerie,<br />

Informationstechnologie und Erfindungsreichtum<br />

ökonomisch intensiver genutzt. Dieser Vorgang<br />

bringt Rationalisierung mit sich. Es<br />

herrschte realwirtschaftliches Wachstum.<br />

Kosten für Arbeitskräfte, Energie, Rohstoffe, Investitionsgüter,<br />

Ausbau <strong>de</strong>r Infrastruktur und<br />

Bildung konnten aus <strong>de</strong>n Wachstumserfolgen<br />

beglichen wer<strong>de</strong>n. Menschen mit größeren<br />

Einkommen und Vermögen konnten für private<br />

Investitionen sparen o<strong>de</strong>r ihr Geld für Investitionen<br />

in Unternehmen anlegen.

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