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CM November / Dezember 2012<br />
Abb. 5: Total Cost of Ownership (TCO)<br />
<strong>de</strong>ren Umfang das Volumen an Steuern und<br />
Abgaben <strong>de</strong>s Unternehmens übersteigt. Diese<br />
„unsichtbaren“ Ressourcenverbräuche<br />
können im Rahmen eines „Nachhaltigkeits-<br />
Projekts“ ermittelt, immer besser gemessen<br />
und damit intern gesteuert wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Der interne Output (Ausstoß) taucht in <strong>de</strong>n<br />
Controlling-Berichten <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
bislang nur an <strong>de</strong>n Stellen auf, bei <strong>de</strong>nen er<br />
über Verrechnungspreise bzw. eine innerbetriebliche<br />
Leistungsverrechnung bewertet<br />
wird. Mithilfe <strong>de</strong>r Etablierung von Shared<br />
Service Centern lässt sich mehr Transparenz<br />
und Steuerungs-Fähigkeit erreichen. Dabei<br />
geht es nicht vor<strong>de</strong>rgründig um Kostensenkungs-Potenziale<br />
in Verbindung mit einer<br />
Auslagerung in Län<strong>de</strong>r mit niedrigeren Personalkosten.<br />
Diese Effekte wer<strong>de</strong>n meist<br />
überschätzt und erweisen sich oft nicht als<br />
nachhaltig. Die Haupteffekte wer<strong>de</strong>n durch<br />
eine klare Strukturierung <strong>de</strong>r einbezogenen<br />
Geschäftsprozesse erreicht. 15 Die entstehen<strong>de</strong><br />
Transparenz kann erhebliche qualitative<br />
und quantitative Verbesserungspotenziale<br />
offenlegen.<br />
3. Mit <strong>de</strong>m Absatz (externer Output) wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>rzeit in unserem Beispielunternehmen Informationen<br />
über die Wirkung <strong>de</strong>r Produkte<br />
und Leistungen beim Nutzer nicht systematisch<br />
erfasst und an alle Bereiche im Unternehmen<br />
kommuniziert. In <strong>de</strong>r Folge fallen<br />
wesentliche Qualitätsmerkmale bei <strong>de</strong>n<br />
Preisverhandlungen „unter <strong>de</strong>n Tisch“ und<br />
wer<strong>de</strong>n vom Kun<strong>de</strong>n nicht bezahlt.<br />
4. Um Kenntnisse über das Verhalten (direkter<br />
Outcome) <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n im Umgang<br />
mit <strong>de</strong>n bezogenen Produkten besser sowohl<br />
in die Entwicklung als auch die strategische<br />
Preisbildung einzubeziehen, kann<br />
die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r „Total Cost of Ownership“<br />
(TCO) genutzt wer<strong>de</strong>n. 16 Der Grundgedanke<br />
besteht darin, nicht nur die Anschaffungskosten<br />
/ <strong>de</strong>n Preis einer Investition<br />
o<strong>de</strong>r einer Beschaffung ganz allgemein<br />
zu betrachten, son<strong>de</strong>rn alle Aufwendungen,<br />
die über die gesamte Anwendungszeit mit<br />
<strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Produkte und<br />
Leistungen verbun<strong>de</strong>n sind. Die Metho<strong>de</strong> ist<br />
sowohl für die Beschaffung als auch <strong>de</strong>n<br />
Vertrieb von Vorteil, weil damit die Angebote<br />
verschie<strong>de</strong>ner Wettbewerber fundierter miteinan<strong>de</strong>r<br />
verglichen und potenzielle Synergien<br />
einer Kooperation von Verkäufer und<br />
Käufer sichtbar und erschließbar wer<strong>de</strong>n<br />
können. Das setzt voraus, dass die nicht im<br />
Kaufpreis berücksichtigten Wirkungen erfasst,<br />
in ihrem Aufwand bewertet und <strong>de</strong>n<br />
jeweiligen Buchungsobjekten durch geeignete<br />
Kontierungsregeln zugeordnet wer<strong>de</strong>n<br />
(siehe Abbildung 5). Die TCO-Metho<strong>de</strong> liefert<br />
einen fundierten Ansatz für die strategische<br />
Gestaltung sowohl <strong>de</strong>r Lieferbeziehungen<br />
17 als auch <strong>de</strong>r eigenen Preisbildung.<br />
Das innovative Potenzial <strong>de</strong>r TCO-<br />
Metho<strong>de</strong> kann kaum überschätzt wer<strong>de</strong>n. 18<br />
Unser Beispiel-Unternehmen hat <strong>de</strong>shalb<br />
damit begonnen, die Möglichkeiten für eine<br />
engere Zusammenarbeit mit seinen wichtigsten<br />
Kun<strong>de</strong>n und Lieferanten in diese<br />
Richtung zu erweitern.<br />
5. In <strong>de</strong>n letzten 10 Jahren ist die Reputation<br />
(indirekter Outcome) zunehmend in <strong>de</strong>n<br />
Fokus <strong>de</strong>r Unternehmensführung gerückt.<br />
Das resultiert aus <strong>de</strong>n Erlebnissen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />
Krisen seit <strong>de</strong>r Jahrtausendwen<strong>de</strong>.<br />
Reputation wi<strong>de</strong>rspiegelt die Einstellung<br />
<strong>de</strong>r relevanten Interessengruppen (Stakehol<strong>de</strong>r)<br />
zum Unternehmen. Im Kern geht es<br />
um Vertrauen: Wie stabil sind die Kooperationsbereitschaft<br />
<strong>de</strong>r beteiligten Partner und<br />
die wechselseitigen Zahlungsbeziehungen<br />
(Preisakzeptanz)? 19 Kommunikatoren und<br />
Controller prüfen <strong>de</strong>rzeit im ICV-Fachkreis<br />
für Kommunikations-Controlling, ob sich ein<br />
einfach und täglich ermittelbares Maß für<br />
wirtschaftlich relevante Reputation 20 in <strong>de</strong>r<br />
Unternehmensführung nutzen lässt:<br />
· Die Stabilität <strong>de</strong>r Kooperationsbereitschaft<br />
kann an <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>r Beziehungen auf<br />
<strong>de</strong>n Märkten <strong>de</strong>s Unternehmens (Absatz,<br />
Beschaffung, Kapital, Arbeit, Bildung) gemessen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
· Die Stabilität <strong>de</strong>r wechselseitigen Zahlungsbeziehungen<br />
lässt sich am Volumen<br />
<strong>de</strong>r Einzahlungen bzw. Auszahlungen<br />
messen.<br />
· Die Stabilität <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Debitoren<br />
und Kreditoren kann hilfsweise mit<br />
<strong>de</strong>m Einhalten <strong>de</strong>r Zahlungsziele verfolgt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Grun<strong>de</strong> ist diese auf drei Aspekte orientieren<strong>de</strong><br />
Messgröße nichts an<strong>de</strong>res als die weit<br />
verbreitete Aufteilung in A-, B- und C-Lieferanten,<br />
Kun<strong>de</strong>n etc. Sie fokussiert Reputation<br />
auf ihre wirtschaftliche Relevanz. In <strong>de</strong>r Debitoren-<br />
und Kreditoren-Buchhaltung ist je<strong>de</strong><br />
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