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Kun<strong>de</strong>nmanagement mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>nwert<br />
und weniger wertvolle Kun<strong>de</strong>n unterschei<strong>de</strong>n<br />
(vgl. Abbildung 6).<br />
Abb. 5: Auswirkungen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nloyalität auf die Preisgestaltung<br />
· „spezielle Angebote gibt es für treue<br />
Kun<strong>de</strong>n“ sowie<br />
· „treue Kun<strong>de</strong>n genießen Son<strong>de</strong>rleistungen<br />
und Kulanz“.<br />
Demgegenüber sind es allerdings rund 26 %<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen, die ihren loyalen Kun<strong>de</strong>n<br />
keinerlei Preisvorteile einräumen. Vermutlich<br />
greift man zwecks Vermeidung eines Preisverfalls<br />
nur ungern zu diesem Instrumentarium,<br />
zumal Preisnachlässe bekanntlich „gewinnschädigend“<br />
sind, wer<strong>de</strong>n sie nicht durch spürbaren<br />
Mehrabsatz überkompensiert. Außer<strong>de</strong>m<br />
ist es gera<strong>de</strong> ein Ziel <strong>de</strong>s Aufbaus von<br />
Kun<strong>de</strong>nloyalität, <strong>de</strong>n Preis aus <strong>de</strong>r Schusslinie<br />
zu nehmen und die Preissensibilität <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n<br />
zu reduzieren.<br />
Strengen sich Unternehmen bei<br />
<strong>de</strong>r Rückgewinnung von wertvollen<br />
Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs an?<br />
Rund die Hälfte <strong>de</strong>r Unternehmen betreibt<br />
eine systematische Kun<strong>de</strong>nrückgewinnung<br />
und geht nach einem Kun<strong>de</strong>nverlust erneut aktiv<br />
auf diese zu, um verlorenen Bo<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r<br />
gut zu machen. Dies kann lohnend sein, <strong>de</strong>nn<br />
die bestehen<strong>de</strong>n Kontakte wer<strong>de</strong>n genutzt und<br />
man beginnt „nicht von Null“, wie bei einer Neukun<strong>de</strong>ngewinnung.<br />
Interessant ist dabei die<br />
Frage, ob <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nwert die Rückgewinnungsanstrengungen<br />
beeinflusst? Aus <strong>de</strong>n<br />
Studienergebnissen geht hervor, dass von <strong>de</strong>n<br />
Unternehmen, die systematische Kun<strong>de</strong>nrückgewinnung<br />
betreiben, immerhin 46 % wertvolle<br />
Dies erfolgt zum Beispiel durch Konzentration<br />
<strong>de</strong>r Aktivitäten auf mittels ABC-Analyse klassifizierte<br />
A-Kun<strong>de</strong>n, für B- und vor allem C-Kun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n die Rückgewinnungsressourcen<br />
nicht aufgewen<strong>de</strong>t. Weiterhin gibt es Unterschie<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nansprache.<br />
Für weniger wertvolle Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kostengünstige<br />
Kanäle wie Brief o<strong>de</strong>r elektronische<br />
Medien verwen<strong>de</strong>t, mit zunehmen<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>nwert<br />
erfolgt vermehrt eine telefonische o<strong>de</strong>r gar<br />
persönliche Kontaktaufnahme. Auch die Anreizgestaltung<br />
erfolgt in Abhängigkeit vom<br />
Kun<strong>de</strong>nwert. Bei wertvollen Kun<strong>de</strong>n sind die<br />
Unternehmen bereit, mit Geld-, Sachprämien<br />
und Son<strong>de</strong>rkonditionen für eine erfolgreiche<br />
Rückgewinnung tiefer in die Tasche zu greifen<br />
als bei weniger wertvollen Kun<strong>de</strong>n.<br />
Dennoch bleibt festzuhalten, dass 54 % <strong>de</strong>r<br />
Unternehmen, die eine systematische Rückgewinnung<br />
betreiben, keine Differenzierung <strong>de</strong>s<br />
Mitteleinsatzes nach Kun<strong>de</strong>nwert vornehmen.<br />
Hier gibt es offensichtlich noch ungenutztes<br />
Potenzial, Rückgewinnungskosten und -nutzen<br />
besser in Einklang zu bringen. Das im nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Kapitel vorgestellte Praxisbeispiel von<br />
E-Plus zeigt, wie man konkret <strong>de</strong>n Mitteleinsatz<br />
bei <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>ngewinnung differenzieren<br />
kann. Allerdings bedarf dies einer wohlüberlegten<br />
Systematik und einer am point of sale<br />
verfügbaren aktuellen Informationsbasis.<br />
Kun<strong>de</strong>nwertbasiertes Management<br />
bei E-Plus und Lufthansa 1<br />
Steuerung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>ngewinnung<br />
nach Wertbeitrag bei E-Plus<br />
Die vorgestellten Studienergebnisse zeigen,<br />
dass 36 % <strong>de</strong>r Unternehmen ihre Bemühungen<br />
in <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>ngewinnung in Abhängigkeit <strong>de</strong>s<br />
Kun<strong>de</strong>nwerts unterschiedlich gestalten. Bei <strong>de</strong>r<br />
Rückgewinnung trifft dies für 46 % zu. Für<br />
wertvolle Kun<strong>de</strong>n ist man bereit, höhere Marketing-<br />
und Vertriebsressourcen zu investieren als<br />
für weniger wertvolle Kun<strong>de</strong>n.<br />
24<br />
Abb. 6: Kun<strong>de</strong>nrückgewinnung<br />
Bei <strong>de</strong>r E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG erfolgt<br />
die Umsetzung dieses Ansatzes während