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CM November / Dezember 2012
Abb. 5: Idealtypischer Zu- und Abfluss liquider Mittel während einer Spielzeit
ein hoher Machtzuwachs durch das Erreichen
eines besseren Ranges oder der Zuwachs an
Prestige und öffentlicher Wahrnehmung aus,
wie sie z. B. ein deutscher Meistertitel mit sich
bringt. 7
Teamsportwettbewerbe sind Rennen mit
einer hohen Intensität. Die Intensität wird
gefördert durch:
1. die hohe Transparenz der Leistung, die
jeden Spieltag anhand der Tabelle abzulesen
ist;
2. die hohen Belohnungsunterschiede zwischen
den ersten Rängen (Meisterschaft,
Teilnahme an internationalen Wettbewerben),
den mittleren und den letzten Plätzen,
wo die Gefahr des Abstiegs und damit der
Verlust eines Teils der ligaspezifischen Investitionen
droht;
3. die Eigenschaft von Meisterschaftsrennen
als natürliches Monopol; da es nur „ein Rennen“
um die nationale Meisterschaft gibt,
können Akteure nicht auf ein anderes Wettbewerbsfeld
ausweichen, wie dies zum Beispiel
in Rennen um Beförderungen in einem
Konzern, durch den Wechsel des Unternehmens
möglich wäre;
4. die liberalen Regeln auf den Spielertransfermärkten,
die einen regen Austausch
von Spielern fördern;
5. die hohe Fluktuation, insbesondere der
sportlich Verantwortlichen, die in der Regel
die Konsequenzen einer schlechten Einkaufspolitik
nur bis zu ihrer Entlassung
tragen müssen sowie
6. das gesteigerte öffentliche Interesse an
Teamsportwettbewerben, insbesondere auf
der höchsten nationalen Ligaebene, und das
Prestige, welches mit dem Gewinn der Meisterschaft
verbunden ist. 8
Diese theoretischen Überlegungen erklären,
warum es für die Clubmanager so „verlockend“
ist, riskante Kurzschlussentscheidungen zu
treffen, um vielleicht doch noch die internationalen
Wettbewerbe zu erreichen oder den Abstieg
zu vermeiden. Damit werden oft die
langfristigen Zielsetzungen gefährdet oder
gänzlich „über Bord“ geworfen.
Um die negativen Effekte des Positionsrennens
abzumildern, sind die regulatorischen Eingriffe
der Verbände gefragt. Das wichtigste Instrument
hierfür in Deutschland ist das bereits beschriebene
Lizenzierungsverfahren des Ligaverbands.
Weitere Instrumente, die immer
wieder diskutiert bzw. in anderen Sportarten,
vor allem in Nordamerika zum Einsatz kommen,
sind Begrenzungen der Spielergehälter (sogenannte
Salary Caps), die Abschaffung des
sportlichen Abstiegs, wie im deutschen Eishockey,
oder Regeln für den Transfer von Spielern.
All diese Regelungen haben spezifische
Vor- und Nachteile. Ihr Einsatz und ihre Kombination
müssen wohl überlegt und austariert
erfolgen, um das verletzliche Gleichgewicht
im sportlichen Wettbewerb nicht zu zerstören.
Wirtschaftliche Ziele – oder ist Gewinn
ein primäres Ziel im Fußball?
Direkt mit dem sportlichen Erfolg des Teams ist
der wirtschaftliche Erfolg eines Vereins verknüpft.
Wirtschaftlicher Erfolg kann in den Kategorien
Sicherung der Liquiditätsbasis, Erzielung
eines Jahresüberschusses oder Steigerung
der Umsatzerlöse ausgedrückt werden. In
der ökonomischen Literatur zum Management
von Profifußballclubs und der Diskussion in den
Medien wird die Gewinnerzielungsabsicht,
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