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Kun<strong>de</strong>nmanagement mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>nwert<br />

Abb. 3: Berücksichtigung von Kun<strong>de</strong>npotenzialen bei <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nwertermittlung<br />

22<br />

beziehung abbil<strong>de</strong>t. Auch diese Barwerte lassen<br />

sich für ein Kun<strong>de</strong>nranking verwen<strong>de</strong>n.<br />

Schließlich nutzt die Kun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckungsbeitragsrechnung<br />

die bisher mit einem Kun<strong>de</strong>n<br />

erwirtschafteten Deckungsbeiträge als Kun<strong>de</strong>nwert,<br />

wobei hier neben <strong>de</strong>n Deckungsbeiträgen<br />

<strong>de</strong>r vom Kun<strong>de</strong>n erworbenen Produkte<br />

auch Kun<strong>de</strong>neinzelkosten (z. B. Entwicklungskosten)<br />

in Ansatz gebracht sind.<br />

Es verwun<strong>de</strong>rt nicht, dass bei <strong>de</strong>n befragten<br />

Unternehmen die ABC-Analyse <strong>de</strong>n größten<br />

Verbreitungsgrad aufweist (siehe Abbildung 2).<br />

Fast drei Viertel (73 %) nutzen diesen vergangenheitsorientierten<br />

Ansatz, <strong>de</strong>r durch seine<br />

Einfachheit überzeugt und eine hohe Schnelligkeit<br />

aufweist. Die Kun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckungsbeitragsrechnung<br />

wird von gut einem Drittel (37 %) verwen<strong>de</strong>t<br />

und stellt somit immer noch ein verbreitetes<br />

Instrument zur Kun<strong>de</strong>nwertermittlung dar.<br />

Lediglich 18 % <strong>de</strong>r Unternehmen greifen für die<br />

Autor<br />

Kun<strong>de</strong>nwertermittlung zum Scoring-Mo<strong>de</strong>ll. Der<br />

explizit für die Bestimmung eines vergangenheits-<br />

und zukunftsorientierten Kun<strong>de</strong>nwertes<br />

entwickelte CLV ist mit 4 % am schwächs ten verbreitet,<br />

ist allerdings auch durch seine weit in<br />

die Zukunft gerichtete Perspektive in <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

sehr komplex und aufwändig.<br />

Fast die Hälfte aller befragten Unternehmen<br />

(45 %) gibt an, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nwert laufend<br />

zu ermitteln. So beobachten z. B. Versicherungen<br />

permanent die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>nverträge, was auch für die zielgruppengerechte<br />

Ansprache bei Produktverkaufsaktionen<br />

verwen<strong>de</strong>t wird. Die monatliche Ermittlung<br />

fällt mit 5 % eher gering aus, hingegen<br />

nennen 10 % <strong>de</strong>r Unternehmen einen<br />

3-6 monatigen Rhythmus. Liegen 3-6 monatige<br />

Lieferverträge mit Kun<strong>de</strong>n vor, wird orientiert<br />

an <strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nwert ermittelt.<br />

Eine unregelmäßige Kun<strong>de</strong>nwertermittlung<br />

Prof. Dr. Andreas Mengen<br />

lehrt Controlling und Management im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />

<strong>de</strong>r Hochschule Koblenz – University of Applied<br />

Sciences und ist Partner von Böcker Ziemen Management Consultants,<br />

Bonn. Die Studie entstand unter Mitwirkung Master-<br />

Studieren<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften.<br />

Johannes Alt, B.A., war an <strong>de</strong>r Manuskripterstellung beteiligt.<br />

E-Mail: mengen@hs-koblenz.<strong>de</strong><br />

führen 15 % <strong>de</strong>r Unternehmen durch. Ein<br />

Grund kann im hohen Anteil an Projektgeschäft<br />

liegen. Die Kun<strong>de</strong>nwertermittlung wird<br />

an die ganz unterschiedlichen Laufzeiten angepasst.<br />

Was macht einen Kun<strong>de</strong>n aus Unternehmenssicht<br />

wertvoll? Wie in Abbildung 2 gezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n die ABC-Analyse und die Deckungsbeitragsrechnung<br />

als Verfahren zur<br />

Kun<strong>de</strong>nwertmessung am häufigsten eingesetzt.<br />

Daraus folgt, dass „harte“ Faktoren wie<br />

Umsatz o<strong>de</strong>r Deckungsbeitrag ganz wesentlich<br />

<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nwert beeinflussen – eine gut nachvollziehbare<br />

Erkenntnis. Es sind aber auch noch<br />

„weiche“ Faktoren <strong>de</strong>nkbar, <strong>de</strong>ren Messung<br />

zugegeben nicht ganz einfach ist, die aber <strong>de</strong>nnoch<br />

wichtig sein können, will man sich ein<br />

ganzheitliches Bild <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n machen. In <strong>de</strong>r<br />

Studie wur<strong>de</strong> daher untersucht, ob die folgen<strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>npotenziale eine Berücksichtigung<br />

fin<strong>de</strong>n, die somit einen Kun<strong>de</strong>n aus<br />

Unternehmenssicht „wertvoll“ machen.<br />

· Cross-/Upselling-Potenzial<br />

· (zusätzliches Umsatzpotenzial durch<br />

ergänzen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r höherwertige Produkte)<br />

· Loyalitätspotenzial<br />

· (han<strong>de</strong>lt es sich um einen loyalen Kun<strong>de</strong>n?)<br />

· Referenzpotenzial<br />

· (kann mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n als Referenzkun<strong>de</strong><br />

geworben wer<strong>de</strong>n?)

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