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CM November / Dezember 2012
battzwerg! Diese Aussage kann durchaus als Kompliment an die
Firma Porsche verstanden werden, die es bis jetzt geschafft hat, trotz
hoher Listenpreise die Rabatte sehr gering zu halten. Eine hohe Restwertstabilität
hat sie aber entgegen vieler Veröffentlichungen nicht
geschafft (wobei historische Fahrzeuge nicht betrachtet werden). Die
Käufer können sich natürlich weder über die geringen Rabatte noch
über die – richtig gerechnet – mäßige Wertstabilität freuen.
b) Die Aussagen der Verkäufer, dass insbesondere Premiumfahrzeuge
eine große Wertstabilität aufweisen, sind meistens falsch. Damit rechtfertigen
sie keinen Verzicht auf vernünftige Rabatte.
Es sei erwähnt, dass die Nebenkosten (Überführung, Entwachsung,
Inspektion etc.) eigentlich berücksichtigt werden müssten.
Ein weiterer kleinerer Kritikpunkt liegt darin, dass die Restwerte von den
Händler-Verkaufspreisen abgeleitet wurden. Das ist aber nicht der Betrag,
den der Käufer erhält. Korrekterweise müssten die Händler-Einkaufspreise
verwendet werden. Auch für den Fall der Rabattberücksichtigung
seien die Leasingraten ermittelt, wobei wieder 8 % p. a. effektiv gelten
soll. Der Polo erfordert dann 160,52 €/Monat und der Clio 132,65 €/Monat.
Die aufgezinsten Differenzen ergeben natürlich wieder 1155 €.
Schlussbetrachtung
Am Beispiel von PKWs wurde aufgezeigt, dass viele der zurzeit
getroffenen Restwert aussagen grob irreführend sind. Adäquate Ergebnisse
erhält man erst, wenn
a) Zinsen und
b) Rabatte
berücksichtigt werden. Bis jetzt wurden systematisch teure Autos mit
geringen Rabatten zu gut dargestellt.
Der Ansatz lässt sich selbstverständlich auf praktisch alle Anlagegüter
übertragen. Bei LKWs sind so Rabatte von über 50 % üblich. Hier wird
es noch deutlicher, dass nur eine Kalkulation nach Rabatten und Zinsen
die richtigen Belastungen an den Tag fördert. Als Shortcut zum richtigen
Ergebnis können Leasingangebote gelten (auch wenn man gar nicht leasen
möchte). Denn die Kalkulation der Leasingraten enthält den Effekt
von Rabatten und die Zinsen; die Anbieter müssen dafür also alle Karten
auf den Tisch legen. Allerdings müssen es Kilometerleasingverträge sein,
damit das Restwertrisiko nicht auf den Käufer abgewälzt werden kann.
Quellenverzeichnis
Fokus, Restwertriesen: http://www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/
tid-25622/restwertriesen-2016-die-neuwagen-mit-dem-geringstenwertverlust_aid_744399.html,
Abruf 25.5.12.
Hoberg, P., Gewinnung neuer Kundengruppen durch Leasing, in: Controllermagazin
5/2011, S. 86-91.
Stiftung Warentest, Restwerte Autos – Euro statt Prozente, in Heft
2/2012, S. 79.
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