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Warum Projekte fehlschlagen<br />
Warum Projekte fehlschlagen<br />
von Thomas Schnei<strong>de</strong>r<br />
32<br />
Projekte sind die „Kür“ <strong>de</strong>r Controllingtätigkeit.<br />
Neben <strong>de</strong>n üblichen, sicherlich notwendigen,<br />
manchmal auch langweiligen Aufgaben.<br />
Die Unternehmensleitung, die Verantwortlichen<br />
von Tochtergesellschaften o<strong>de</strong>r<br />
Fachverantwortlichen einzelner Bereiche sehen<br />
dringen<strong>de</strong>n Handlungs- und Lösungsbedarf.<br />
Hier kann und darf das Controlling seine speziellen<br />
Kompetenzen einbringen, und tut dies<br />
auch gerne. Mit entsprechen<strong>de</strong>m Optimismus<br />
und großem Engagement wird die Aufgabe angegangen.<br />
Oft kann das Controlling so seine Fach- und<br />
Metho<strong>de</strong>nkompetenz unter Beweis stellen, das<br />
Ansehen <strong>de</strong>r Funktion und <strong>de</strong>r involvierten Mitarbeiter<br />
steigern. Bei allem Optimismus: Projekte<br />
können auch scheitern, die Erwartungen<br />
<strong>de</strong>r Auftraggeber nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n und damit<br />
einen unmittelbaren Einfluss auf die Reputation<br />
<strong>de</strong>s Controllings haben. Damit es nicht wie<strong>de</strong>r<br />
zurück zu <strong>de</strong>n Monatsberichten und Exceltabellen<br />
geht, sollten die folgen<strong>de</strong>n Fallstricke<br />
beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Fehlen<strong>de</strong> Vorbereitung<br />
Selbstbewusstsein ist per se keine schlechte<br />
Eigenschaft. Nicht für <strong>de</strong>n Einzelnen und nicht<br />
für eine gesamte Abteilung. Dies gilt auch für<br />
Flexibilität. Controller übernehmen dann<br />
kurzfristig auch komplexe Aufgaben. Am<br />
Donnerstag gibt es das Gespräch mit <strong>de</strong>r Unternehmensleitung<br />
und Montagmorgen sitzt<br />
<strong>de</strong>r Controller schon im Zug. Die vierstündige<br />
Fahrt wird dann zur Vorbereitung genutzt. Entsprechend<br />
beginnt schon das erste Gespräch.<br />
Die Ahnungslosigkeit <strong>de</strong>s Controllers bleibt <strong>de</strong>n<br />
Ansprechpartnern vor Ort nicht verborgen. Die<br />
Reaktionen schwanken zwischen Entsetzen<br />
und Belustigung.<br />
Ein, zwei Fragen bringen <strong>de</strong>n armen Controller<br />
schon ins Schleu<strong>de</strong>rn. Rückfragen an die Auftraggeber,<br />
hektisches Telefonieren mit Kollegen<br />
o<strong>de</strong>r Recherchen im Internet kosten rasch ein<br />
bis zwei Tage, welche dann bei <strong>de</strong>r Projektdurchführung<br />
fehlen. Genauso kritisch ist <strong>de</strong>r<br />
unverzügliche Reputationsverlust zu sehen.<br />
Destruktive Ansprechpartner genießen die<br />
Situation, lassen <strong>de</strong>n Controller auflaufen,<br />
zeigen falsche Richtungen auf und fragen einmal<br />
ganz informell nach, ob <strong>de</strong>r menschlich angenehme<br />
Controller nicht mit <strong>de</strong>r Aufgabe<br />
überfor<strong>de</strong>rt sein könnte.<br />
Um die eigene Unsicherheit wissend, fallen<br />
auch die Projektergebnisse aus. Je<strong>de</strong>r zweite<br />
Satz beginnt mit <strong>de</strong>r Möglichkeitsform, Alternativen<br />
wer<strong>de</strong>n angeschnitten, aber nicht bewertet,<br />
klare Aussagen vermie<strong>de</strong>n. Die Ratlosigkeit<br />
scheint zwischen <strong>de</strong>n Zeilen durch, auch für<br />
<strong>de</strong>n Berichtsempfänger.