PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...
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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />
seien nicht objektiver als ökologische Daten, der einzige Vorteil sei die übereinstimmende<br />
Einheit.<br />
Als Probleme wurden die Datenverfügbarkeit (Kostendaten sind häufig vertraulich und nicht<br />
allgemein zugänglich), der große Aufwand, die mangelnde Vergleichbarkeit verschiedener<br />
Ansätze, die Transparenz und die mangelnde Integration in Managementsysteme genannt.<br />
Besondere methodische und prozedurale Herausforderungen wurden bei<br />
Lebenszykluskostenrechnungen (und Ökoeffizienz-Analysen) gesehen, die öffentlich<br />
eingesetzt werden, bei denen Kosten unterschiedlicher Akteure ermittelt werden und bei<br />
denen zukünftige / perspektivische Kosten ermittelt werden.<br />
Der Einbezug externer Kosten wurde abgelehnt, weil zum einen bei gleichzeitiger Analyse<br />
der Umweltauswirkungen mittels einer Ökobilanz eine Doppelerfassung und <strong>–</strong>gewichtung<br />
ökologischer Aspekte erfolgen würde und weil zum anderen die Monetarisierungsmodelle mit<br />
großen Unsicherheiten behaftet und daher stark umstritten sind. Hohe Anforderungen<br />
wurden an die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Analysen gestellt, die Begleitung<br />
durch Critical Reviews und durch Stakeholder wurde empfohlen. Für die Weiterentwicklung<br />
der Lebenszykluskostenrechnung wurden als wesentliche Punkte mehr öffentliche Daten,<br />
mehr Transparenz, Standardisierung bestimmter Vorgehensweisen (analog zu den<br />
Ökobilanz-Normen ISO 14040 und 14044) und die Durchführung von Sensitivitätsanalysen<br />
genannt.<br />
In den letzten Jahren hat die LCC auch im Kontext der Ökobilanzdiskussion und des<br />
Nachhaltigkeitsmanagements an Bedeutung gewonnen. So wurde 2002 vom<br />
Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Society of Environmental<br />
Toxicology and Chemistry (SETAC) 9 die Life Cycle Initiative gegründet. Diese Initiative hat<br />
das Ziel, praktische Instrumente zur Evaluation der Möglichkeiten, der Risiken und der<br />
Trade-offs zu fördern, die mit <strong>Produkt</strong>en entlang ihres Lebenszyklus verbunden sind (de<br />
Haes et al. 2002). Insbesondere sollen lebenszyklusorientierte Methoden (wie z.B.<br />
Ökobilanzen) harmonisiert und weiterentwickelt werden. Eines der drei Programme der Life<br />
Cycle Initiative beschäftigt sich mit Life Cycle Management, also mit der praktischen<br />
Implementierung von lebenszyklusorientierten Managementinstrumenten in die Praxis. Life<br />
Cycle Management wird dabei als konzeptioneller Rahmen („Tool Box“) verstanden, der<br />
verschiedene Instrumente, darunter auch Lebenszykluskostenrechnung, umfasst. Das Life<br />
Cycle Costing (LCC) wird hier also nicht als alleinstehendes Tool zur rein ökonomischen<br />
Optimierung von Kauf-, Investitions- oder Planungsentscheidungen betrachtet, sondern als<br />
9<br />
Die SETAC hat in den 1990er Jahren stark zur Entwicklung der Ökobilanz als ökologischer<br />
<strong>Produkt</strong>bewertungsmethode beigetragen. Die Bemühungen mündeten schließlich in der Normierung durch<br />
die ISO Normenserie 14040 bis 14043, die 1999 abgeschlossen war.<br />
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