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PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

8.6.7 Datenverfügbarkeit und Unsicherheit<br />

Kostendaten werden im Gegensatz zu Ökobilanzdaten zwar von Unternehmen regelmäßig<br />

erhoben, allerdings ist die Verfügbarkeit häufig schlecht, da unternehmensinterne Daten in<br />

der Regel vertraulich sind. Daten, die den privaten Konsum betreffen, lassen sich dagegen<br />

häufig öffentlichen Statistiken entnehmen.<br />

Kostenrechnungen erscheinen oft auch exakter oder objektiver als Ökobilanzen <strong>–</strong> dies ist in<br />

der Praxis jedoch selten der Fall. Kostendaten sind (wenn sie denn überhaupt erhältlich sind)<br />

oft sogar mit einer größeren Unsicherheit behaftet, als die Stoff- und Energieströme zur<br />

Bereitstellung eines bestimmten Gutes, da Kosten nicht auf naturwissenschaftlich<br />

berechenbaren Wirkungszusammenhängen beruhen, sondern vom Markt (Angebot,<br />

Nachfrage) und auch von Regulierungsmaßnahmen abhängen.<br />

Unsicherheiten ergeben sich beispielsweise aus Schwankungsbreiten (z.B. geographische<br />

Unterschiede des Wasserpreises innerhalb Deutschlands, Kaufpreise für Hausgeräte) oder<br />

schwierig absehbaren zeitlichen Entwicklung (z.B. zukünftige Entwicklung der Strom- oder<br />

Ölpreise). Insbesondere bei prospektiv durchgeführten Lebenszykluskostenrechnungen<br />

können die zukünftigen Kosten (z.B. bei Massenproduktion) stark von den Kosten für<br />

bestimmte Komponenten während der <strong>Produkt</strong>entwicklung (wenn diese nur in geringerer<br />

Stückzahl produziert werden) abweichen. Sind keine Kostendaten erhältlich, müssen Kosten<br />

abgeschätzt werden <strong>–</strong> dies birgt ebenfalls eine hohe Unsicherheit.<br />

Solche Unsicherheiten müssen transparent gemacht werden und ihre Relevanz über<br />

Sensitivitätsrechnungen abgeprüft werden.<br />

8.6.8 Allokationsprobleme<br />

Unter Allokation von Kosten versteht man die Zuordnung von Kosten, die nicht direkt<br />

bestimmten <strong>Produkt</strong>en zuzuordnen sind. Hier kann man zwei Möglichkeiten unterscheiden:<br />

zum einen die so genannten „Multi-Output-Prozesse“, d.h. wenn ein bestimmter Prozess<br />

mehrere <strong>Produkt</strong>e hervorbringt bzw. für die Erstellung oder Nutzung verschiedener <strong>Produkt</strong>e<br />

notwendig ist und nicht direkt verursachergerecht zugeordnet werden kann (z.B.<br />

Gemeinkosten wie Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit etc.) bei Betrieben, die verschiedene<br />

<strong>Produkt</strong>e fertigen, Grundgebühren bei der Strombereitstellung. Zum anderen die so<br />

genannten „Multi-Input-Prozesse“ (z.B. Müllverbrennung), wenn die Kosten des Prozesses<br />

verschiedenen Inputströmen zugeordnet werden müssen.<br />

In der betriebswirtschaftlichen Literatur finden sich Möglichkeiten, diese Kosten auf einzelne<br />

<strong>Produkt</strong>e umzulegen (z.B. über die Kostenstellenrechnung mit Hilfe von Zuschlagssätzen).<br />

Meist wird auch hier versucht, die Kosten mit Hilfe eines bestimmten Verteilungsschlüssels<br />

möglichst verursachergerecht umzulegen.<br />

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