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PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

Akteure. Erfolge hängen dabei entscheidend von der Vorbereitung, der Zusammensetzung<br />

und der Motivation der Akteure in solchen Kooperationskontexten ab. Die Zusammensetzung<br />

kann durchaus heterogen sein: Eine Kette kann beispielsweise aus einem internationalen<br />

Chemieunternehmen wie Aventis, großen Handelsunternehmen in Deutschland,<br />

mittelständischen Textilunternehmen in Hongkong und Bauern in Indien bestehen.<br />

3.6.3.3 Gründe und Anlässe für Kooperationen<br />

Im Vordergrund steht zunächst die Motivation eines oder mehrer Unternehmen, überhaupt<br />

ökologisch oder aus Nachhaltigkeitssicht optimieren zu wollen bzw. zu müssen. Die<br />

Motivation kann aus unterschiedlichen Erwägungen heraus entstehen. Unternehmen können<br />

beispielsweise auf vorhandenen gesellschaftlichen oder gesetzlichen Druck (in Form von<br />

umweltpolitischen Vorgaben, Gesetzen, Risikodiskussionen bzw. Marktdruck) reagieren oder<br />

aber antizipatorisch innovativ tätig werden. So kooperieren beispielsweise Produzenten<br />

elektronischer Geräte inzwischen mit Entsorgern, um den Anforderungen der<br />

Elektronikschrott-Verordnung gerecht zu werden. Textilproduzenten führen ein<br />

Nachhaltigkeits-Zeichen ein und achten darauf, dass die Kriterien von den Vorlieferanten<br />

eingehalten werden, weil ein bestimmtes Kundensegment dies verlangt. Strategische<br />

Erwägungen leiteten den Chemie-Konzern Hoechst zu einer Kooperation mit dem Öko-<br />

Institut, um die Relevanz des Leitbildes Sustainable Development für die eigenen<br />

<strong>Produkt</strong>linien zu untersuchen (Ewen et al. 1997). Notebook-Hersteller verlangen von ihren<br />

Zulieferern die Einhaltung von sozialen Standards, führen Zulieferer-Audits durch und<br />

stimmen diese mit anderen Unternehmen der Branche ab (Manhart und Grießhammer<br />

2006).<br />

Im Mittelpunkt von Kooperationen stehen meist die Bündelung von Informationen und die<br />

Verteilung ökologischer, zunehmend auch sozialer Anforderungen auf möglichst viele im<br />

<strong>Produkt</strong>lebenszyklus beteiligten Akteure zu Stoff- und Materialströmen (Rohstoffe,<br />

<strong>Produkt</strong>teile, <strong>Produkt</strong>e, Dienstleistungen). Zusammenfassend geht es hierbei um die<br />

Überwindung bzw. die Verknüpfung des „akteursspezifischen Umwelt- oder Nachhaltigkeits-<br />

Managements“ entlang der <strong>Produkt</strong>linie, die bisher betriebsstättenbezogen, prozessorientiert<br />

und überwiegend auf den engen Rahmen anlagenbezogener Fragen fokussiert war.<br />

3.6.3.4 Die Initiierungsphase von Kooperationen<br />

In der Initiierungsphase gilt es zunächst den eigentlichen Kooperationsgegenstand genau zu<br />

definieren. Dies könnte beispielsweise die ökologische Optimierung eines schon<br />

bestehenden <strong>Produkt</strong>es sein, eine <strong>Produkt</strong>neuentwicklung oder aber die Etablierung neuer<br />

Absatz-, Rücknahme- oder Recyclingkanäle. Daraufhin gilt es die im Vorfeld erhoben<br />

Informationen und Analysen auszuwerten. Auch dabei müssen zunehmend soziale Aspekte<br />

berücksichtigt werden, wie etwa die problematische Wertstoff-Extraktion aus Computern in<br />

Heimarbeit und Hinterhöfen in Indien oder China zeigt (Hilty 2005).<br />

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